Hessen will Vermittlung von Medienkompetenz in Schulen verbessern

In Zeiten von Handy und Internet müssen Kinder und Jugendliche verstärkt im Umgang mit neuen Medien geschult werden.

Dazu vereinbarten das hessische Kultusministerium und die Landesmedienanstalt in Hessen am Mittwoch in Wiesbaden eine engere Zusammenarbeit. Kultusministerin Dorothea Henzler (FDP) und der Direktor der Landesanstalt für privaten Rundfunk und neuen Medien, Wolfgang Thaenert, unterzeichneten eine solche Vereinbarung.

Damit werde eine Zusammenarbeit, die es bisher nur lose gegeben habe, nun dokumentiert und fest vereinbart, sagte Henzler. Die neuen Medienwelten brächten viele Chancen mit sich. Gleichzeitig gebe es aber auch immer mehr Auswüchse, sagte die Ministerin. Damit junge Menschen mit den Risiken verantwortlich umgehen könnten, sei die Medienbildung im hessischen Schulgesetz ausdrücklich vorgesehen.

Auch gehe es darum, den Einsatz von Medien in allen Fächern zu fördern und Lehrer zu befähigen, die technischen Möglichkeiten richtig einzusetzen und zu nutzen. Zudem müssten eine geeignete Ausstattung vorangetrieben und digitale Lehr- und Lernmittel bereitgestellt werden.

Problembewusstsein bei Jugendlichen und Eltern schaffen

Thaenert fügte hinzu, Ziel sei eine Abstimmung und Bündelung der Kräfte. Wir müssen Kindern den Zugang zu Medien beibringen und sie fit machen im Umgang damit. Weiter sei es wichtig, bei Jugendlichen und bei deren Eltern ein Problembewusstsein zu schaffen.

Die Landesmedienanstalt hat rund 900.000 Euro pro Jahr für Projekte zur Vermittlung von Medienkompetenz zur Verfügung. Das Kultusministerium gibt jährlich etwa 130.000 Euro dazu. Verwendet wird das Geld für Aufklärungskampagnen, Projekte und Schulungen in Sachen Medienkompetenz, Beratungen und Hilfe bei der technischen Ausstattung. Insgesamt finden so rund 150 Projekte an Schulen mit je 25 Schülern aller Altersstufen statt, mehr als 500 Lehrer werden pro Jahr in Fortbildungen geschult.

Außer in Schulen ist die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR) auch in Kindergärten sowie Feuerwehren, Jugendclubs, im Kinderschutzbund und an Hochschulen aktiv. Mit der neuen Kooperation will sie nun verstärkt an Schulen gehen.