IdeenExpo regt zum Mitmachen an

Der zehnjährige Julius Walkenhorst sitzt in Halle 9 des Messegeländes Hannover vor einem Tisch mit zahlreichen Reagenzgläsern.

Um ihn herum herrscht reges Treiben. Kinder, Jugendliche und Erwachsene laufen zwischen den Ständen und Bühnen von 200 Unternehmen, Hochschulen, Schulen und Forschungseinrichtungen herum. Überall piept, klackt und zischt es.
Es geht bunt zu auf der noch bis zum 4. September laufenden
Naturwissenschafts- und Technikschau IdeenExpo.

So wie auch in Julius’ Reagenzgläsern. Nur dass sich die verschiedenfarbigen Flüssigkeiten, die er mit einer Pipette vorsichtig hineinträufelt, ordentlich abgegrenzt übereinanderstapeln statt sich zu vermischen. Das liege an der unterschiedlichen Dichte aufgrund des Salzgehaltes und der Temperatur des Wassers, sagt der mit einem weißen Laborkittel bekleidete Fünftklässler aus Osnabrück.

Das anschauliche Experiment scheint gut anzukommen. «Es waren schon ganz viele hier und haben es selbst ausprobiert», erzählt Julius. Zusammen mit anderen Grundschülern aus Osnabrück veranschaulicht er mit den verschiedenfarbigen Wasserschichten die unterschiedlichen Strömungen im Meer. Julius experimentiert gern und zwar nicht nur in der Schule. «Zuhause mixe ich auch gern Wasser», sagt er. Wenn er gerade keine Lebensmittelfarbe zur Hand habe, um die Schichten zu färben, nehme er einfach Zahnpasta. Und natürlich kann er sich vorstellen, später einen experimentierfreudigen Beruf
auszuüben: «Vielleicht Medikamente herstellen», sagt er.

Den Forschergeist wecken

Den Forschergeist und das Interesse der Jugendlichen zu wecken, das sei genau der Sinn der bereits zum dritten Mal stattfindenden IdeenExpo, sagt Olaf Brandes, Geschäftsführer der Stiftung NiedersachsenMetall, der 2007 Gründungsgeschäftsführer der IdeenExpo GmbH war. «Natürlich muss man erst einmal die Aufmerksamkeit erregen», betont er.

Beim Stand der NiedersachsenMetall soll dies durch den sogenannten Motionfloor geschehen. Der 50 Quadratmeter große interaktive LED-Boden reagiert auf Bewegungen und verändert sich farblich, wenn jemand darüber läuft.

«Das ist eines der Highlights hier», weiß Brandes. Doch auch andere Attraktionen locken die Kinder und Jugendlichen. «Dort drüben können sie selbst den einfachsten Elektromotor der Welt bauen», sagt er und zeigt auf einen Stand, vor dem sich eine Schlange gebildet hat. Was der kundige Bastler dafür braucht? «Eine Batterie, ein Centstück, ein Magnet, ein Stück Kupferdraht – und fertig», erklärt Brandes.

Konzept kommt gut an

Daneben können die Besucher unter Anleitung von Auszubildenden beim NiersachsenMetall-Stand auch einen kleinen Bilderhalter bauen.
«So möchten wir an die Aufgaben der verschiedenen Berufe heranführen», erläutert Brandes. Und die Fleißigen haben auch etwas davon. «Man bekommt ein Zertifikat für seine Bewerbungsmappe.»

Bei den Besuchern scheint das Konzept des Mitmachens und Ausprobierens der IdeenExpo gut anzukommen. «Es ist super», sagt der 16-jährige Phillip. Zusammen mit dem ein Jahr jüngeren Jan-Hendrik war er bis jetzt auf jeder IdeenExpo und sei damit «Stammgast». «Man hat hier so viele Möglichkeiten, alles auszuprobieren», schwärmt er.
Begeistert hat ihn der Sennheiser-Stand, an dem man elektronisch seine eigene Musik erstellen konnte. «Ich habe lieber LEDs zusammengelötet», sagt Jan-Hendrik noch schnell, ehe sich die beiden wieder im bunten Treiben, Klacken und Piepen verlieren.