Sandburgen bauen sollte auf dem Stundenplan stehen, findet der fünfjährige Fabrice.
Außerdem wolle er lernen, wie man eine Statue errichte, verkündet er und lächelt dabei stolz.
Der sechsjährige Özgür will dagegen puzzlen und etwas von Dinosauriern erfahren, die auch auf seiner Schultüte viel Platz einnehmen.
Wie an allen Grundschulen in Rheinland-Pfalz dominieren auch an der Theodor-Heuss-Grundschule in Mainz-Hechtsheim am Dienstag die farbenfrohen Schulranzen auf den Rücken der kleinen ABC-Schützen das Bild. 104 der rund 33.500 Erstklässler im Land werden hier eingeschult. Sie kommen dabei nicht nur mit großen Schultüten sondern auch mit großen Erwartungen zu ihrer Einschulung.
Alle freuen sich sichtlich auf den ersten Schultag, sind aber auch aufgeregt. «Ich habe nicht so gut geschlafen», sagt die sechsjährige Seline. Um halb sieben sei sie schon aufgestanden.
Caroline, die erst fünf Jahre alt ist und sich daher selbst als «Kann-Kind» für die Einschulung bezeichnet, gibt zu bedenken, dass sie eigentlich gerne ausschläft.
Rechnen und schreiben lernen steht für alle ganz hoch im Kurs, auch wenn einige verkünden, dass sie schon sehr viel können. «Drei plus drei ist sechs», rechnet der kleine Tim vor. Auch Elias erzählt, dass er schon Plus rechnen kann, weil Mama es ihm zuhause beigebracht hat. Bei Minus hat er dagegen noch Probleme. «Mathe ist das Wichtigste», sagt die sechsjährige Lejla. Seline berichtet, dass sie nicht nur ihren eigenen Namen schreiben kann, sondern auch die Namen des kleinen Bruders und von Mama und Papa schon zu ihrem Repertoire gehören.
Wunsch nach einer strengeren Lehrerin
Viele haben ihre Klassenlehrerin schon kennengelernt und die einhellige Meinung lautet: «Sie ist sehr nett.» Die sechsjährige Ahlame will aber noch mehr. Die Lehrerin soll nicht nur freundlich, sondern auch schön sein. Nach Tims Meinung könnte sie aber sogar ein bisschen strenger sein als beim ersten Mal, als er sie getroffen hat.
Das entscheidende am ersten Schultag ist aber natürlich der Inhalt der Schultüte. Auf die Süßigkeiten freuen sich alle, auch Ahlame, die die Tüte selbst mit ihrer Mama im Kindergarten gebastelt hat. Elias hofft auf sein Lieblingsessen: Kekse. Lejla will eine lange Zuckerstange und Özgür wünscht sich viele «Bonbonsachen». Auch zu einer Uhr oder einer Brotdose würde er aber nicht Nein sagen, während Seline gerne einige «Schulspiele für Ältere» hätte. Einen ganz speziellen Wunsch hat Tim, der beim Öffnen der Schultüte unbedingt den Star-Wars-Todesstern von Lego vorfinden möchte.
Den Kindergarten vermissen die Kleinen am ersten Schultag noch nicht. «Es geht», sagt Caroline, die wie alle anderen auf viele neue Freundschaften hofft. Allerdings will sie sich eher an die Mädchen halten, auf die Jungs freut sie sich nicht so, sagt sie lachend.