Neue Kultusministerin besorgt wegen Unterrichtsausfall

Sachsens neue Kultusministerin Brunhild Kurth (parteilos) hat sich besorgt über den Unterrichtsausfall an einzelnen Schulen im Freistaat geäußert.

Wir werden immer Unterrichtsausfall haben, aber mit der derzeitigen Situation an einzelnen Schulen bin ich nicht zufrieden, sagte Kurth am Montag der Nachrichtenagentur dapd. Es gebe nicht genügend Lehrer, um beispielsweise auf längere Krankheiten schnell reagieren zu können. Um Vertretungen zu planen, ist die Lehrerdecke einfach zu dünn.

Kurth sagte, wenn über Monate hinweg Klassen ohne Klassenlehrer seien oder kein Fachunterricht mehr möglich sei, sei dies nicht tragbar. Dann würden sich Eltern zurecht beklagen. Das darf nicht sein, fügte sie hinzu. Es seien Lehrerreserven nötig, um den Unterricht abzusichern.

Die Ministerin kündigte zugleich an, sie wolle nun zunächst das Zahlenmaterial sichten. Dies gelte auch für den Bedarf im nächsten Schuljahr und den Folgejahren. Dazu brauche sie aber noch etwas Zeit. Erst danach könne genau gesagt werden, was getan werden müsse. Kurth sagte, derzeit seien ungeheuer viele Zahlen in der Welt. Dies sei ein Problem. Richtig sei aber auch, dass nicht überall und an allen Schulen Lehrermangel herrsche.

Kurth sagte weiter, sie habe nicht gleich Ja zu dem neuen Amt gesagt, als sie gefragt worden sei. Sie habe sich dann aber aus Verbundenheit mit der schulischen Entwicklung in Sachsen der Aufgabe gestellt. Ziel sei es, gemeinsam einen Weg aus der jetzigen schwierigen Situation zu finden. Kurt warb dabei um Unterstützung aller Beteiligten. Wir sitzen alle in einem Boot, sagte sie. Ich setze auf Zusammenarbeit, anders können wir die Probleme nicht lösen.

Kurth war Ende vergangener Woche zur Ministerin ernannt worden. Sie trat die Nachfolge von Minister Roland Wöller (CDU) an, der zuvor im regierungsinternen Streit um die Finanzierung von Lehrerstellen zurückgetreten war.

Die Ministerin kündigte an, sie wolle sich dafür einsetzen, das nötige Geld für die Bildung sicherzustellen. Dies habe sie auch Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) gesagt. Ich habe deutlich gemacht, dass gute Schule Geld kostet, sagte sie. Sie wisse auch, dass die Gespräche mit dem Finanzminister nicht einfach würden. Sie werde aber diesen Weg geradlinig gehen. Dazu bin ich fest entschlossen.