Neues Schuljahr beginnt mit 4.000 Schülern weniger

it 4.000 Schülern weniger als im Vorjahr beginnt am Donnerstag das neue Schuljahr in Sachsen-Anhalt.

Insgesamt 234.000 Schüler kehren nach den Sommerferien wieder in die Schule zurück oder feiern ihre Einschulung, wie das Kultusministerium am Mittwoch in Magdeburg mitteilte. Dabei steigt die Schülerzahl an den allgemein bildenden Schulen im zweiten Jahr in Folge an. Dass die Gesamtzahl dennoch sinkt, liegt dem Kultusministerium zufolge am Geburtenknick von Anfang der 1990er Jahre, der sich auf die berufsbildenden Schulen durchschlage, hieß es.

Am Samstag werden landesweit 16.800 Mädchen und Jungen eingeschult. Die Zahl der Erstklässler macht damit zum ersten Mal seit 2006/2007 wieder einen kleinen Sprung nach oben, sie steigt verglichen zum Vorjahr um rund 800.

53 Lehrerstellen müssen neu ausgeschrieben werden

Gleichzeitig begrüßte Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) 183 neue Lehrer im Schuldienst des Landes. 114 von ihnen haben ihren Vorbereitungsdienst in Sachsen-Anhalt absolviert. Für die 236 ausgeschriebenen Stellen gab es 617 Bewerber.

53 Stellen konnten noch nicht besetzt werden. Dafür soll es eine neue Ausschreibung geben. Insbesondere für die Schulen in den ländlichen Regionen sei es schwer, Lehrkräfte mit den passenden Fächerkombinationen zu finden, sagte Dorgerloh.

Die Anzahl der Schulen geht leicht zurück. Insgesamt wurden neun Schulen geschlossen. Demgegenüber stehen fünf Neueröffnungen, sodass es im kommenden Schuljahr insgesamt 938 Schulen geben wird.

Eltern entscheiden wieder über Schullaufbahn

Mit dem neuen Schuljahr wird auch das Elternwahlrecht wieder eingeführt. Die Eignungsfeststellung und die Verbindlichkeit der Schullaufbahnempfehlung wird damit abgeschafft. «Sie hat sich nicht bewährt», sagte Dorgerloh.

Zudem wird die Zahl der zentralen Klassenarbeiten reduziert.
Statt zwei bis drei Arbeiten in Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache soll künftig nur noch jeweils eine zentrale Klassenarbeit geschrieben werden. In welchem Fach, entscheidet das Kultusministerium.

Kultusminister will mehr Bildungsgerechtigkeit

Übergeordnetes Ziel der Legislaturperiode sei für mehr Bildungsgerechtigkeit zu sorgen, sagte Dorgerloh. Dazu sei unter anderem geplant, mehr Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in die Regelschulen zu integrieren, das Angebot an Ganztagsschulen zu verbessern und die Gemeinschaftsschule auf freiwilliger Basis einzuführen.