NRW schneidet beim Bildungsvergleich schlecht ab

Das Bildungssystem in Nordrhein-Westfalen ist im Vergleich mit anderen Bundesländern mangelhaft.

Der «Bildungsmonitor 2011» des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln sieht das bevölkerungsreichste deutsche Bundesland abgeschlagen auf Platz zwölf von 16. Insbesondere bei der beruflichen Bildung und den Betreuungsbedingungen landet NRW auf den hintersten Plätzen.

Die Untersuchung im Auftrag der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft vergleicht 111 Indikatoren zu den Bildungssystemen in den verschiedenen Bundesländern. Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg schnitten am besten ab, Berlin landete auf dem letzten Platz. Die Zahlen für den Monitor 2011 wurden 2009 erhoben.

Zwtl.: Zu wenige Lehrkräfte in NRW

Nordrhein-Westfalen habe in den vergangenen Jahren Fortschritte gemacht, lobten die Wissenschaftler. So gingen weniger Lehrer vorzeitig in den Ruhestand, wurden die allermeisten Grundschüler frühzeitig eingeschult und sei die Ausrichtung auf Forschung an den Universitäten überdurchschnittlich. Zudem lernten Grundschüler häufiger Fremdsprachen.

Allerdings kritisieren die Forscher die Schulqualität und die berufliche Ausbildung. Außerdem müsse das Land die Ausgaben für Bildung besser einsetzen und mehr für die Vermeidung von Bildungsarmut tun. Vor allem die Relation zwischen Lehrenden und Schülern oder Studenten sei sehr schlecht: NRW landet hier auf dem letzten Platz im Bundesvergleich. 18,6 Schüler kommen demnach auf einen Lehrer, 25,1 Studenten auf einen Dozenten.

Zwtl.: Rot-grün sieht sich auf dem richtigen Weg

Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) sieht sich dennoch auf dem richtigen Weg: «Der Bildungsmonitor zeigt, dass die rot-grüne Landesregierung die Weichen in der Bildungspolitik richtig gestellt hat», sagte sie am Dienstag in Düsseldorf. Gleichzeitig forderte sie, dass der Bund sich an den Investitionen beteiligt.

Die Strukturen in der als schlecht bewerteten beruflichen Bildung in NRW sollen analysiert und eventuell verändert werden, sagte ein Sprecher des Ministeriums der Nachrichtenagentur dapd.