Qualitätsoffensive an sächsischen Schulen

Zum Beginn des neuen Schuljahres am kommenden Montag (22. August) startet an vielen sächsischen Schulen ein neues Qualitätsprogramm.

Die Staatsregierung will damit den Unterricht an Mittelschulen und Gymnasien verbessern. Während die Schülerzahl im Vergleich zum vergangenen Schuljahr um etwas mehr als einen Prozent zunimmt, werden die Kinder von weniger Lehrpersonal unterrichtet.
Kultusminister Roland Wöller (CDU) sieht die Unterrichtsversorgung dennoch gesichert.

Die Hälfte aller Mittelschulen und Gymnasien im Freistaat beteiligt sich im neuen Schuljahr am neuen, freiwilligen Qualitätsprogramm der Staatsregierung. Dieses habe das Ziel, «dass der Unterricht als solches mal auf den Prüfstand gestellt wird», sagte Wöller am Donnerstag in Dresden. Bis 2014 werde es mit 38 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds der EU gefördert.

Zusammen mit professioneller, externer Beratung kümmern sich den Angaben zufolge Lehrer der teilnehmenden Schulen um das Qualitätsprogramm. Neben einer Rückmeldung für die Pädagogen, wie sie ihren Unterricht gestalten, sollen sich die Schulen dabei eigene Ziele für die Qualität in ihrem Haus setzen. Da die Lehrer für ihre Arbeit an dem Projekt vom Unterricht freigestellt werden, gibt es zur Kompensation 77 Neueinstellungen von Lehrern.

Gesicherte Unterrichtsversorgung

Für das beginnende Schuljahr versprach der Kultusminister einen geregelten Ablauf an den Schulen. «Die Unterrichtsversorgung ist gesichert», sagte Wöller. Dazu trage unter anderem bei, dass es 632 Neueinstellungen gebe – gegenüber 396 im Vorjahr. Mit 900 Referendaren gebe es 2011/2012 zudem deutlich mehr Ausbildungsplätze.

Insgesamt ist die Zahl der Lehrer an öffentlichen Schulen im Vergleich zum vergangenen Schuljahr um fast 1.000 auf 32.420 Pädagogen zurückgegangen. Während es an den Grundschulen einen kleinen Zuwachs gibt, betrifft der Rückgang insbesondere die Mittelschulen und Gymnasien. Angesichts dessen schließt der Minister nicht aus, dass es auch im neuen Schuljahr zu Abordnungen von Lehrern an andere Schulformen kommt.

Wöller begründete die sinkenden Lehrerzahlen mit einer Vielzahl von Pädagogen, die in Ruhestand gegangen sind. Für Lehramtsstudenten, die sich für naturwissenschaftliche Fächer, sowie Fremdsprachen und Mathematik entschieden, prognostizierte der Minister gute Aussicht im Bezug auf eine Stelle nach dem Studium. Da es in diesen Fächerkombinationen künftig eine starke Nachfrage gebe, bestünde nahezu eine Übernahmegarantie für die Studenten.

Die Schülerzahl an den öffentlichen Schulen nahm um 1,7 Prozent auf 382.458 zu. Bis auf die Berufsschulen konnten alle Schulformen ihre Schülerzahlen steigern.