Rechnungshofpräsident denkt über Studiengebühren nach – Kultusministerium weist Vorschlag zurück

Vor dem Hintergrund der Haushaltskonsolidierung hat sich Rechnungshofpräsident Sebastian Dette für Gebühren bei ausgewählten Studiengängen ausgesprochen.

Da viele der später gut bezahlten Informatiker, Ingenieure oder Mediziner nach ihrer Ausbildung den Freistaat verließen und ins Ausland gingen, würden Vorteile kostenlos in Anspruch genommen, sagte er der «Thüringer Allgemeinen».

Eventuelle Gebühren könnten sozial gestaffelt erhoben oder durch Darlehen gestützt werden. Zudem ließe sich der Fachkräftemangel mindern, würden die Gebühren für diejenigen ermäßigt oder erlassen, die nach dem Studium erst einmal im Freistaat blieben, regte Dette an.

Das Kultusministerium wies den Vorschlag zurück. Dass es keine Studiengebühren gebe, sei im Koalitionsvertrag geregelt. Der Zugang zu einem Studium dürfe nicht vom Geldbeutel abhängig sein. Neben der Qualität der Lehre sorge auch das klare Nein zu Studiengebühren für die Attraktivität des Hochschulstandorts Thüringen.