Schavan fordert das beste Bildungssystem der Welt für Deutschland

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat auf der dritten Bildungskonferenz ihrer Partei in Saarbrücken für das CDU-Konzept der Bildungsrepublik Deutschland geworben.

Es gehe um ein ganzheitliches Bildungsverständnis, dass jedem Kind gerecht werde, sagte Schavan am Freitagabend vor 200 Parteimitgliedern aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Schavan forderte, ein System zu schaffen, dass allen Kindern und Jugendlichen gute Entwicklungschancen gebe. Das heißt, sich zu bemühen, das beste Bildungssystem der Welt zu bekommen.

Kein Thema war die Bezahlung der Lehrer. Die Lehrerbesoldung in Deutschland ist im internationalen Vergleich eine gute Besoldung, sagte Schavan. Es gehe vielmehr darum, pädagogische Lösungen für die tausend Schulen in Deutschland zu finden, in denen die Bedingen für normalen Unterricht schwierig seien. Wir müssen es erreichen, dass jedes Kind bei uns einen Schulabschluss machen kann.

Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer bezeichnete die Bildungsfrage als eines der drei Herzensthemen der CDU neben Familien und Europa. Es geht nicht um die Frage Dreigliedrigkeit oder Zweigliedrigkeit, sondern um die Frage Einheitsbrei für alle oder Differenzierung, so wie es die Kinder brauchen. In Deutschland blieben immer noch Kinder hinter ihren Möglichkeiten zurück. Das dürfen wir uns nicht erlauben, rief Kramp-Karrenbauer zur Zustimmung auf.

CDU lehnt Einheitsschule weiter ab

Sachsens Kultusminister Roland Wöller (CDU) kündigte eine Exzellenzinitiative für die Lehrerausbildung an, denn dies sei einer der wichtigsten Berufe in diesem Land. Nur mit qualifizierten Lehrern könne es gelingen, die Zukunftschancen der jungen Generation zu gewährleisten. Dabei seien 96 Schulformen in Deutschland zu viel. Wir brauchen mehr Vergleichbarkeit.

Eine Einheitsschule lehnt die CDU aber weiterhin ab. Wir müssen neben dem Gymnasium ein nach oben offenes Schulangebot machen, wo die Schüler auch die Hochschulreife erlangen können, erklärte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe.

Das 97 Punkte umfassende Bildungskonzept ist parteiintern allerdings stark umstritten. Wir finden das Papier grottenschlecht, sagte Sylvia Pantel vom nordrhein-westfälischen CDU-Landesvorstand. Von solchen Sonntagsreden gebe es bereits genug. Volker Schebasta, parlamentarischer Geschäftsführer der baden-württembergischen CDU-Fraktion bat darum, das Bildungskonzept nicht nur für das Zweischulmodell sondern auch für die Realschulen zu öffnen.

Auf dem Bundesparteitag am 15. November in Leipzig soll das unter Vorsitz von Wöller und Schavan erarbeitete Papier diskutiert und beschlossen werden.