Schulen in Brandenburg befassen sich mit Gefahr von Amokläufen

Nach dem Amoklauf am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt (Thüringen) vor zehn Jahren sind die Sicherheitsvorkehrungen an den brandenburgischen Schulen verstärkt worden.

Mittlerweile habe fast jede der mehr als 900 Schulen im Land eine Sicherheitspartnerschaft mit der Polizei geschlossen, sagte der Sprecher des Bildungsministeriums, Stephan Breiding, am Montag auf dapd-Anfrage. Zudem seien für besonders schwere Gewalttaten und krisenhafte Zuspitzungen Notfallpläne entwickelt worden.

Am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt hatte am 26. April 2002 ein ehemaliger Schüler 16 Menschen und sich selbst getötet. Es war der erste Amoklauf an einer Schule in Deutschland.

Breiding sagte, unter dem Eindruck des Amoklaufs sei am 10. September 2002 ein gemeinsamer Runderlass von Innen- und Bildungsministerium zum Ausbau der Partnerschaften zwischen brandenburgischen Schulen und Polizeibehörden erschienen. Mittlerweile unterhalte nahezu jede Schule eine enge Kooperation mit dem jeweils für sie zuständigen Polizeirevier.

Fibeln gegen Mobbing und Gewalt

Ein im Jahr 2009 Rundschreiben gegen Gewalt informiere die Schulen darüber, wie sie Gewalt erkennen und begegnen könnten. Darin werde auch das Vorgehen bei Gewaltausbrüchen geregelt. Es gebe genaue Informationen darüber, wann die Polizei zu beteiligen sei, wer Anzeige erstatten müsse und wie mit strafunmündigen Kindern umzugehen sei.

Ferner geben laut Breiding die im Jahr 2009 entwickelten Notfallpläne Handlungsempfehlungen und Hinweise für den Umgang mit Notfallsituationen, Gewaltausbrüchen oder extremistisch motivierten Vorfällen. Hinzu kommen zahlreiche Präventionsangebote. So qualifiziere das Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg die Schulpsychologen oder unterstütze regionale Netzwerke. Hilfreich seien auch Broschüren wie die Anti-Mobbing-Fibel oder die Anti-Gewalt-Fibel.