Studie: Bayern hat großen Nachholbedarf bei der Ganztagsbetreuung

Bei der Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern hinkt Bayern einer aktuellen Studie zufolge deutlich hinterher.

Nur knapp 16 Prozent der Grundschüler im Freistaat nutzen ein entsprechendes Angebot, wie der am Montag vorgestellte Länderreport Frühkindliche Bildungssysteme 2011 der Bertelsmann Stiftung zeigt. Die Quote liegt unter dem Durchschnittswert der westdeutschen Bundesländer (21,4 Prozent) und erheblich unter dem Anteil in den ostdeutschen Ländern (75,4 Prozent).

Während Grundschulkinder in Ostdeutschland meist in Horten betreut werden, ist im Westen die offene Ganztagsschule das am weitesten verbreitete Angebot. Bayern ist da eine Ausnahme: Fast 74 Prozent der ganztags betreuten Grundschulkinder gehen in einen Hort.

Kultusminister Ludwig Spaenle versicherte, der bedarfsgerechte Ausbau der Ganztagsangebote werde konsequent fortgesetzt. Dies gelte für alle Schularten, auch für die Grundschulen, sagte der CSU-Politiker.

Die FDP-Bildungspolitikerin Renate Will sagte, in erster Linie sei die CSU Schuld daran, dass Bayern einen Nachholbedarf habe. Bis zur Bildung der Koalitionsregierung im Jahr 2008 habe es nur 390 gebundene Ganztagsangebote gegeben, in diesem Schuljahr seien es bereits 904. Hier wird deutlich, dass Gelb wirkt, sagte Will.