Tausende Schüler und Studenten zu Protesten in Dresden erwartet

Schüler und Studenten wollen am Donnerstag (10. Mai) in Dresden für eine bessere sächsische Bildungspolitik demonstrieren.

Die bisherigen Maßnahmen der Landesregierung reichten nicht aus, um die Probleme im Schul- und Hochschulbereich zu beheben, sagte der Vorsitzende des Landesschülerrats Sachsen, Konrad Degen, am Montag in Dresden.

So seien etwa die zuletzt von der Landesregierung beschlossenen Maßnahmen gegen den Lehrermangel eher ein Bildungspäckchen als ein Paket, sagte Degen. Es habe lediglich den Schulen Planungssicherheit für das nächste Jahr gegeben. Die Aussicht sei aber weiter düster. Die Schüler wollen aber auch auf den dringenden Sanierungsbedarf an Sachsens Schulen aufmerksam machen. So gebe es in Dresden einen Sanierungsstau von über 700 Millionen Euro und in Leipzig von über 500 Millionen Euro.

Die kommenden Haushaltsplanungen seien der kritische Punkt für die Schulen und Hochschulen in Sachsen, sagte der Sprecher der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften, Daniel Rheda. Die Studenten wollen mit ihren Protesten eine Aussetzung der Stellenkürzungen an den Hochschulen bis mindestens 2020 erreichen. Zudem fordern sie finanzielle Sicherheit für die Hochschulen, eine zeitgemäße pädagogische Ausbildung im Lehramtsstudium und eine Aufstockung der Lehr- und Studienkapazitäten.

Die Organisatoren rechnen damit, dass sich bis zu 7.000 Studenten und mehrere Hundert Schüler an den Protesten beteiligen. Kultusministerin Brunhild Kurth (parteilos) sei als Rednerin angefragt worden, sagte Degen. Ihr sollen etwa 4.000 rote Karten mit Forderungen, Wünschen und Ängsten von Schülern überreicht werden, die bei Protestaktionen Ende März in Sachsen gesammelt wurden. Unterstützt wird der Protest von der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, Lehrerverbänden sowie dem Landeselternrat.