Weniger Bildungschancen für arme Schüler aus NRW

In Nordrhein-Westfalen haben Schüler aus ärmeren Schichten offenbar besonders schlechte Chancen, ein Gymnasium zu besuchen.

Das geht aus dem Chancenspiegel der Bertelsmann-Stiftung und der Technischen Universität Dortmund hervor, der am Sonntag veröffentlicht wurde. Demnach liegt die Chance eines Kindes aus oberen sozialen Schichten, auf ein Gymnasium zu gehen, um 5,5 Mal höher als die eines Kindes aus unteren Sozialschichten. Im Bundesdurchschnitt liegt der Faktor bei 4,5.

Auch die Aussichten auf einen Aufstieg in Form eines Schulwechsels stehen schlechter. Einem Schüler, der auf eine höhere Schulform wechselt, stehen in NRW im Schnitt 8,5 Schüler gegenüber, die auf eine niedrigere Schule wechseln. Im Bundesdurchschnitt liegt die Quote bei 1:4,3.

Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) sagte: Seit der ersten PISA-Studie ist klar, dass unser Schulsystem sozial ungerecht ist. Die Studienergebnisse bestätigten die Bedeutung eines sozial gerechteren Schulsystems. Die Sekundarschulen, die zum Sommer an den Start gehen, seien ein wichtiger Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit.

Die neue Schulform umfasst die Jahrgänge 5 bis 10. In den Klassen 5 und 6 lernen die Schüler gemeinsam, danach kann differenziert oder weiter integriert unterrichtet werden.