Wöller erneut in der Kritik

Kultusminister Roland Wöller (CDU) steht erneut wegen des Bildungspakets zur Bekämpfung des Lehrermangels in der Kritik.

Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) solle sich auf die Suche nach einem neuen Kultusminister begeben, sagte Linke-Fraktionschef André Hahn am Donnerstag in Dresden. Die bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Annekathrin Giegengack, erklärte, um den Unterricht irgendwie abzusichern, habe Wöller heimlich Lehrer eingestellt.

Wöller soll laut Zeitungsberichten ohne jede Haushaltsdeckung 320 Lehrer heimlich eingestellt haben. Das ab Herbst aufgelegte Bildungspaket sieht die Neueinstellung von 400 Lehrern vor. Jetzt halten Praktiker laut der in Chemnitz erscheinenden Freien Presse die Verrechnung der 320 überplanmäßigen Lehrer für möglich. Damit wäre das erste Kontingent neuer Lehrer jetzt schon nahezu aufgebraucht. Wöllers Alleingang soll für heftigen Streit im Kabinett gesorgt haben.

Das Ministerium wollte die Berichte nicht bestätigen. Der sächsische Lehrerverband erklärte die Zeitungsartikel hingegen für stimmig.

Mit dem 200 Millionen Euro teuren Bildungspaket will die Regierungskoalition die Zahl der Studienplätze für Lehramtsstudenten sowie die Referendarstellen erhöhen. Auch soll es mehr Neueinstellungen geben. Allein bis September werden 600 Lehrerstellen altersbedingt frei. Bis 2020 soll die Zahl der Schüler um 15.000 auf 390.000 steigen. Zugleich gehen knapp 9.000 Lehrer bis dahin in Rente.