CO2-Ampeln gegen dicke Luft im Seminar

Lüneburg (dpa) – Dicke Luft im Seminar könnte an der Leuphana Universität Lüneburg bald der Vergangenheit angehören. Dafür sollen CO2-Ampeln sorgen, die mit orangefarbenem und rotem Licht frühzeitig signalisieren, dass der Sauerstoff verbraucht ist und gelüftet werden muss.

Die Test-Installation in mehreren Seminarräumen habe sich bereits bewährt, sagte Umweltwissenschaftler Simon Burandt am Dienstag. «Die Ampeln erhöhen die Arbeitsleistung.» Die Maßnahme bekehre auch Dauerlüfter, die mit Fenstern auf Kippe im Winter viel Energie verschwendeten: Springe die Ampel nach kurzem Stoßlüften auf Grün zurück, könnten die Fenster ruhigen Gewissens wieder geschlossen werden.

Angestoßen hat das Ampel-Projekt die Umweltkoordinatorin der Universität, Irmhild Brüggen. Bald schon könnten die Warngeräte, die rund 150 Euro pro Stück kosten und den CO2-Gehalt der Luft mit einem Infrarot-Sensor messen, in allen Gebäuden und Räumen der Hochschule hängen. Das könne helfen, 10 bis 15 Prozent der Heizkosten zu sparen. Schließlich hat die Universität einen ehrgeizigen Plan zur Klimaneutralität. Sie will ihren jährlichen CO2-Ausstoß durch Energie-Effizienz bis zum Jahr 2012 fast auf Null reduzieren. Unvermeidbare Emissionen sollen durch Projekte kompensiert werden: 2007 unterstützte die Universität beispielsweise die Nutzung von Reishülsen-Abfällen zur Stromgewinnung in einem indischen Biomasse- Kraftwerk.