DGB fordert «grundlegende Kehrtwende» in Hochschulpolitik

Berlin (ddp). Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat eine «grundlegende Kehrtwende» in der Hochschulpolitik gefordert.
«Überfrachtete Stundenpläne, teils gestiegene Abbrecherquoten und hohe Hürden auf dem Weg ins Ausland prägen heute den Alltag an den Hochschulen», kritisierte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock am Montag mit Blick auf den Nationalen «Bologna»-Gipfel in Berlin.

Der DGB setzt sich daher für weniger verschulte Studiengänge, einen freien Zugang zum Masterstudium und Erleichterungen für Hochschulwechsler ein. «Tausende von Lernmodulen behindern den Wechsel nicht nur von Berlin nach Brüssel, sondern auch von Braunschweig nach Bremen. Deshalb brauchen wir dringend eine einfachere Anerkennung von Studienleistungen», sagte Sehrbrock.

Zudem solle mehr Chancengleichheit im europäischen Hochschulraum geschaffen werden. Sehrbrock fordert daher, eine Abschaffung der Studiengebühren und eine regelmäßige Anpassung des BAföG an die Preissteigerungen.

Der sogenannte Bologna-Prozess geht auf eine Einigung der europäischen Bildungsminister am 19. Juni 1999 im norditalienischen Bologna zurück. Ziel der Hochschulreform ist die Schaffung eines zweistufigen Systems von Bachelor- und Masterabschlüssen nach angloamerikanischem Vorbild.