Drei von vier Studiengängen mit Bachelor und Master

Berlin (dpa) – Zehn Jahre nach Beginn der Umstellung von Studiengängen in mehreren Staaten machen Bachelor- und Masterstudiengänge 75 Prozent des deutschen Studienangebots aus.

Das berichtete Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) am Mittwoch (18.3.) im Bundeskabinett bei einer Zwischenbilanz. Der Anteil der in diesen in der Regel strafferen Studiengängen eingeschriebenen Studenten stieg von 12,5 Prozent im Wintersemester 2005/2006 auf gut 30 Prozent 2007/2008. Mehr als 600 000 Studierende waren hier eingeschrieben.

Schavan sagte laut einer Mitteilung: «Die Umsetzung des Bologna-Prozesses gewinnt an Fahrt.» Der Bachelor-Studiengang soll in der Regel nach sechs Semestern zu einem ersten berufsqualifizierenden Abschluss führen. Auf ihn baut der Masterstudiengang auf. Weltweit haben sich mehr als 50 Staaten verpflichtet, im Rahmen des sogenannten Bologna-Prozesses bis 2010 ein solches gestuftes Studiengangsystem einzuführen.

Laut Ministerium wird die Mobilität der Studierenden gefördert. Sie könnten das BAföG leichter mit ins Ausland mitnehmen als früher; im Ausland erworbenen Studienabschlüssen und -leistungen würden besser anerkannt.

Kritiker bemängeln bei der Umsetzung des Bologna-Prozesses in Deutschland, dass in den kürzeren Studiengängen teils gleich viel Stoff wie früher behandelt wird. Viele Studenten seien überlastet, da sie trotz dichterem Studium nebenher arbeiten müssten.