Fahrplan für den neuen Elite-Wettbewerb steht

Berlin (dpa) – Der Fahrplan für die neue Exzellenzinitiative zur Kür von Eliteuniversitäten und zum Aufbau von Spitzenforschung steht. Ab Frühjahr 2010 können die Universitäten wieder Anträge für neue Projekte einreichen, die von einer Fachjury beurteilt werden.

Das teilte der wiedergewählte Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Matthias Kleiner, am Donnerstag (2. Juli) in Berlin mit. Nach mehreren Zwischenrunden wollen Wissenschaft und Politik im Sommer 2012 über die Verteilung der diesmal für den Elite-Wettbewerb zur Verfügung stehenden 2,7 Milliarden Euro entscheiden. Das sind über 30 Prozent mehr als bei den ersten beiden Runden.

Dabei waren bundesweit neun Hochschulen wegen ihrer Zukunftskonzepte zu Elite-Universitäten ausgerufen und mit zusätzlichem Geld bedacht worden. Zugleich wurden an zahlreichen anderen Universitäten neue Graduiertenschulen und Forschungsverbünde (Cluster) eingerichtet. 75 Prozent des Geldes zahlt der Bund, die anderen 25 Prozent geben die Länder. Die Exzellenzinitiative wird von der DFG und vom Wissenschaftsrat gemeinsam ausgerichtet.

Kleiner, der auf der DFG-Mitgliederversammlung für weitere drei Jahre im Amt bestätigt worden war, dankte den Regierungschefs des Bundes und der Länder für ihre Entscheidung, neben der Exzellenzinitiative auch die beiden anderen großen Sonderprogramme, den Pakt für Forschung und Innovation und den Hochschulpakt, fortzusetzen. Von den insgesamt dafür vorgesehen 18 Milliarden Euro würden knapp fünf Milliarden Euro über die DFG in die Grundlagenforschung fließen, sagte Kleiner. Die Politik habe erkannt, dass gerade in der Krise verstärkt in Wissenschaft und Forschung investiert werden müsse.

Laut Jahresbericht standen der DFG 2008 erstmals mehr als zwei Milliarden Euro zur Förderung der Hochschulforschung zur Verfügung. Der größte Anteil der Bewilligungssumme ging in die Lebenswissenschaften, wie etwa Genomforschung und Gentechnik (37,3 Prozent), gefolgt von den Naturwissenschaften (25,9 Prozent), den Ingenieurwissenschaften (21,4 Prozent) und den Geistes- und Sozialwissenschaften (15,4 Prozent).