Frühpädagogik: Kinder fördern und fordern lernen

Neubrandenburg (dpa/tmn) – Die einen reden ihre Kinder im Alter von drei Jahren noch mit «heiteitei» und «dududu» an, bei den anderen wird bereits Englisch als Zweitsprache gelernt.

Und während einige Eltern ihre Kleinen einfach im Sandkasten herumtollen lassen, schicken andere sie von klein auf zum Klavier- und Ballettunterricht. Was davon Kindern wirklich gut tut, darüber streiten sich die Experten. Studenten im Fach Frühpädagogik versuchen, der Antwort ein Stück näher zu kommen.

«Bei uns lernen Studenten, wie sich Kinder von klein auf gezielt fördern lassen», erklärt Christine Manthe von der Fachhochschule Neubrandenburg, die den Studiengang «Early Education» anbietet. Nicht zuletzt durch den PISA-Schock hätten viele inzwischen erkannt, wie wichtig frühkindliche Erziehung ist. Denn durch sie würden bereits die Weichen für die «Lernbiografie» und den späteren Schulerfolg gestellt.

Im Unterschied zur klassischen Erziehungswissenschaft zielt das Fach entsprechend stärker auf Vorschulpädagogik ab: Auf dem Lehrplan stehen neben Entwicklungspsychologie vor allem Lehrkonzepte für Kita-Kinder. So lernen Studenten zum Beispiel, wie sie die Neugier der Kleinen etwa bei einem Ausflug in den Wald wecken können oder wie Kindern am besten geholfen wird, die eine Lernschwäche zeigen, erläutert Manthe.

Arbeit finden Absolventen zum einen in Kindertagesstätten, aber auch im schulischen Bereich. Jobs gibt es dabei genug, nur Manthe zufolge oft nicht zu den besten Bedingungen. Das ist ein Grund, warum im Mai und Juni bundesweit Erzieher in den Streik getreten sind. Fertige Erzieher können das Studium auch als Weiterbildung nutzen, um sich für die Leitung einer Kinderbetreuungseinrichtung zu qualifizieren.

Hierfür umfasst das Fach Grundlagen des Qualitätsmanagements und an einigen Hochschulen auch rechtliche Aspekte. Angeboten wird es außer in Neubrandenburg in ähnlicher Form zum Beispiel in Freiburg, Ludwigsburg, Heidelberg, Koblenz und Emden.