Geisteswissenschaftler punkten mit Sprachwissen

Bochum (dpa/tmn) – Geisteswissenschaftler müssen keineswegs als Taxifahrer mit Diplom enden. «Die Vorstellung, Geisteswissenschaften seien ein Studium in die Arbeitslosigkeit, ist Unsinn», sagt Reinhard Schulz, Philosophie-Professor an der Universität Oldenburg.

In solchen Fächern würden viele überfachliche Kompetenzen vermittelt. Auch seien Absolventen oft wortgewandt und sprachlich versiert, was ihnen den Umgang mit Fremdsprachen erleichtere. Dadurch eigneten sie sich hervorragend für eine zunehmend international vernetzte Arbeitswelt, sagte Schulz der Zeitschrift «Unicum Abi».

Wichtig sei aber eine echte Leidenschaft für das Fach, mahnt Schulz. Nur mit einer solchen Einstellung könnten Studenten in den Geisteswissenschaften erfolgreich sein. Das Angebot sei außerdem schwer zu überblicken: Schuld daran sei auch, dass es in diesem Bereich immer mehr neue interdisziplinäre Studienangebote gibt – Fächer wie «Philosophy & Economics» zum Beispiel.

Studienanfänger sollten Schulz zufolge aber lieber klassische Varianten statt neumodischer Kombi-Fächer wählen. «Egal, ob Philosophie, Geschichte oder Germanistik, man sollte erst einmal die Grundlagen eines dieser Fächer lernen, um sich später dann gezielt zu spezialisieren.»