Gerontologie: Das Zukunftsthema Alter studieren

Vechta (dpa/tmn) – Dass die deutsche Gesellschaft altert, ist unbestritten. Was das aber bedeutet und wie damit am besten umzugehen ist, darüber lässt sich trefflich streiten. Im Fach Gerontologie lernen Studenten Antworten auf diese Fragen.

Sie untersuchen dabei nicht nur, was sich im Alter für den Einzelnen verändert. Ebenso diskutieren sie, wie sich der steigende Altersschnitt der Bevölkerung auf die Arbeitswelt, das Gesundheitswesen und die Familienstrukturen auswirkt.

«Ältere Menschen sind heute viel länger aktiv als früher – das klassische Bild der Alten ist daher längst überholt», sagt Claus Schmelz vom Institut für Gerontologie der Universität Vechta. Bei der Analyse der demografischen Entwicklung seien daher neue Antworten gefragt. Dabei gehe es unter anderem darum, das Altern der Gesellschaft nicht nur als Problem zu sehen, sondern auch als Chance zu vermitteln. So untersuchten angehende Altersforscher zum Beispiel, inwieweit die Erfahrung älterer Arbeitnehmer für Unternehmen ein Gewinn sein kann.

Im Unterschied zur Lehre als Altenpfleger geht es in der akademischen Ausbildung weniger um die praktische Pflege, sondern eher um den Managementbereich und um theoretische Konzepte. Im Studium stehen zum einen Entwicklungspsychologie und Soziologie auf dem Lehrplan. Zum anderen geht es um medizinische Fragen: Wie sieht die richtige Gesundheitsfürsorge aus und wo müssen Reha-Maßnahmen ansetzen? Nicht zuletzt wird über Geld geredet, wenn etwa die aktuelle Rentenpolitik und Sozialgesetzgebung auf dem Lehrplan stehen.

Absolventen können später bei Versicherungen und im Gesundheitswesen arbeiten. Daneben sind sie bei Wohlfahrts- oder Seniorenverbänden tätig. Außerdem gibt es Jobs für sie in zahlreichen Spezialgebieten – bei Unternehmensberatungen oder Veranstaltern von Seniorenreisen zum Beispiel. Studieren lässt sich das Fach außer in Vechta unter anderem auch in Cottbus, Heidelberg, Erlangen und Freiburg.