Hazard Control: Experte für Hilfseinsätze werden

Hamburg (dpa/tmn) – New York am Morgen des 11. Septembers 2001: Die «Twin Towers» stehen in Flammen. Gerüchte besagen etwas von entführten Flugzeugen und Terroristen.

Während die Welt rätselt, was eigentlich passiert ist, beginnt für die New Yorker Feuerwehrleute der wohl schwerste Einsatz ihres Lebens: Wie sollen sie den Eingeschlossenen helfen? Wo müssen sie suchen? Und wie lange halten die Stahlträger der Gebäude noch? In Ausnahmesituationen wie dieser sind nicht nur Rettungskräfte mit starken Nerven gefragt. Wichtig sind auch Experten, die solche Einsätze mit kühlem Kopf koordinieren. Genau das lernen Studenten in dem Fach «Hazard Control».

Fachleute in diesem Bereich sind zunehmend gefragt: «Die Sensibilität für die Gefahrenabwehr hat seit dem 11. September deutlich zugenommen», sagt Prof. Jürgen Lorenz von der Fachhochschule Hamburg (HAW), die das Fach anbietet. Die Experten kommen aber auch bei Naturkatastrophen oder Unglücken wie dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs zum Einsatz. Sie müssen dann die Lage analysieren und entscheiden, wie die Retter vorgehen sollen.

Anderen helfen zu wollen, reiche als Motivation allein aber nicht, sagt Lorenz. «Das ist in erster Linie ein ingenieurwissenschaftliches Studium. Man muss also auch Spaß an Mathe, Physik und Chemie haben.» Im Studium werden außerdem Brandschutzvorschriften und chemische Gefahrenstoffe durchgenommen. Ebenso stehen Personalführung und Einsatztaktik auf dem Lehrplan. Auch praktische Übungen gehören dazu: So wird etwa der Einsatz bei einem Flugzeugabsturz simuliert.

Arbeit für Absolventen gibt es in Behörden für den Katastrophenschutz. Außerdem sind sie als Einsatzleiter in Feuerwehren oder beim Technischen Hilfswerk tätig. Ähnliche Studienangebote gibt es in Magdeburg, Wuppertal, Köln und Furtwangen.