Hochschulen schaffen 7.600 zusätzliche Studienplätze – Land reagiert auf Aussetzung der Wehrpflicht – 46,5 Millionen Euro aus dem Hochschulpakt

Die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen schaffen wegen der Aussetzung der Wehrpflicht rund 7.600 zusätzliche Studienplätze in den kommenden zwei Jahren.

Im Gegenzug erhielten sie 46,5 Millionen Euro aus Mitteln des Hochschulpaktes, sagte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) am Montag in Düsseldorf. Zudem sollen Fachhochschulen ausgebaut und weitere errichtet werden, um den erwarteten Studentenansturm aufzufangen.

Zudem gehen von 2012 bis 2014 drei Millionen Euro in den Ausbau der Studienberatung. Die hochschuleigenen Servicestellen sollten helfen, «Studienabbrüche und Arbeitslosigkeit zu vermeiden und den Fachkräftebedarf von morgen zu sichern», sagte Schulze.

Die Landesregierung rechnet in diesem Wintersemester mit 5.000 und im kommenden Jahr mit 2.600 zusätzlichen Studienanfängern. Nach Angaben von Schulze werden alle NRW-Abiturienten an Rhein und Ruhr einen Studienplatz erhalten, allerdings nicht immer an der gewünschten Universität. So müsse Abiturienten aus Köln auch zugemutet werden, in Düsseldorf zu studieren.

2013 weitere 19.000 zusätzliche Studenten

Die Lage an den Hochschulen wird in den kommenden Jahren durch geburtenstarke Jahrgänge und den doppelten Abiturjahrgang 2013 verschärft. Aktuellen Prognosen zufolge werden 2013 110.000 Abiturienten an die Hochschulen gehen, 19.000 mehr als 2012.
Spätestens von Jahr 2018 an würden die Anfängerzahlen aber wieder sinken, sagte Schulze. Grund ist der Rückgang der Geburtenzahlen.

Kritik äußerte Schulze an der Bundesregierung, die die notwendigen Finanzmittel statt in diesem Jahr erst 2013 zur Verfügung stellen würde. Deswegen habe die Landesregierung den Bundesanteil von 33 Millionen Euro im Haushalt 2012 vorfinanziert.
«Die Bundesregierung hat die Abschaffung der Wehrpflicht beschlossen, ohne sich um die ausreichende Finanzierung der Folgekosten zu kümmern», sagte Schulze.