Kosmetologie: Mehr als Schminktipps

Osnabrück (dpa/tmn) – Faltenfreie Haut und ein perfektes Make-up – so dürfte mancher sich Studenten im Fach Kosmetologie vorstellen. Tatsächlich müssen die angehenden Schönheitsexperten aber mehr als Schminktipps lernen.

Sie analysieren Pflegemittel aller Art und prüfen zum Beispiel, welche Stoffe gut verträglich sind. «In erster Linie ist das ein naturwissenschaftliches Studium», sagt Willi Hoppe von der Universität Osnabrück, die das Fach anbietet. «Bei uns muss man also viel Chemie lernen, das darf man nicht unterschätzen.»

Im Studium stehen Studenten daher eher im Labor als vor dem Spiegel. Dort mischen sie zum Beispiel Hautcremes zusammen und untersuchen deren Wirkstoffe. Dabei nimmt die Dermatologie viel Platz auf dem Lehrplan ein: Gelehrt wird Hoppe zufolge etwa, wie sich allergischen Reaktionen und Hautkrankheiten vorbeugen lässt. Daneben geht es um die Vermarktung von Kosmetika oder Haarfärbemittel und um Gestaltungstipps etwa beim Schminken.

Kosmetologie ist ein Frauenfach: Im Schnitt gebe es pro Jahrgang mit 20 bis 25 Studenten nur einen Mann, sagt Hoppe. Die meisten Absolventen arbeiteten später in Berufsschulen. Außerdem gebe es Jobs für sie in der kosmetischen Industrie, etwa im Marketing oder in der Forschung. Unter dem Namen Kosmetologie wird das Fach nur in Osnabrück geführt – ähnliche Studienangebote gibt es Hoppe zufolge aber zum Beispiel in Hamburg sowie an der Universität Duisburg-Essen und an der Fachhochschule Ostwestfalen-Lippe.