Minister sieht Hochschulen für erwarteten Ansturm gerüstet

Die Staatsregierung sieht die bayerischen Hochschulen für den erwarteten Ansturm zum Wintersemester gewappnet.

Wir packen das, sagte Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) am Dienstag in München. Rund 20.000 Studienanfänger mehr als im Vorjahr und somit insgesamt 79.000 werden aufgrund des doppelten Abiturjahrgangs erwartet. Die Opposition pocht auf eine Abschaffung der Studiengebühren.

Zum Wintersemester, das an den Fachhochschulen am 4. Oktober und den Universitäten am 17. Oktober beginnt, seien zusätzliche Studienplätze in allen Fächern geschaffen und mehr Personal eingestellt worden, sagte Heubisch. Insgesamt gebe es 38.000 neue Studienplätze sowie 3.000 neue Stellen für Professoren und Mitarbeiter. Zu Engpässen könne es jedoch im Studienfach Humanmedizin kommen, da ein Ausbau von Bayern allein nicht zu meistern sei.

Der Minister appellierte an die Bevölkerung, Wohnraum kostengünstig an Studenten zu vermieten. Die Studentenwerke suchten teilweise wirklich händeringend nach bezahlbaren Angeboten, sagte Heubisch. Gerade in den Ballungsgebieten sei die Wohnsituation schwierig.

Debatte um Studiengebühren

Heubisch verteidigte erneut die Studiengebühren. Die Beiträge seien sozialverträglich ausgestaltet. Der Minister verwies auch darauf, dass die Gebühren erst nach dem Studium bezahlt werden könnten.

Die SPD-Abgeordnete Isabell Zacharias betonte, mit dem Festhalten an der Uni-Maut gefährde die CSU/FDP-Regierung den Hochschulstandort Bayern. Bildung dürfe nicht von der finanziellen Leistungsfähigkeit des Elternhauses abhängen. Die Grünen-Abgeordnete Ulrike Gote sagte, es sei ein völliges Unding, dass Bayern als eines der letzten Bundesländer auf Studiengebühren beharre.

Die Freien Wähler kündigten ein Volksbegehren zur Abschaffung der Studiengebühren an. Bayern liefen die Studenten davon, weil ihnen trotz hoher Studiengebühren zu wenige Studienplätze zur Verfügung stünden und ein erheblicher Mangel an bezahlbarem Wohnraum zusätzlichen Problemdruck schaffe, sagte der FW-Abgeordnete Michael Piazolo.