Ökotrophologie: Von Diätplänen bis zu Cola-Sorten

Hamburg (dpa/tmn) – Die Deutschen sind zu dick: Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind etwa zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen zwischen 18 und 80 Jahren übergewichtig.

Das ist nicht nur ein optisches Problem. Denn eine falsche Ernährung macht auf Dauer krank. Was schmeckt und gleichzeitig gesund ist, lernen Studenten in dem Fach Ökothrophologie.

Das Wort kommt aus dem Griechischen und setzt sich aus «oikos» (Haushalt) und «trophos» (Ernährung) zusammen: Es geht im Prinzip um ganz praktische Dinge wie Backen oder Kochen. «Es ist also durchaus von Vorteil für das Studium, wenn man das kann», sagt Prof. Ulrike Arens-Azevedo von der Fachhochschule Hamburg, die das Fach anbietet.

Die Studieninhalte sind breitgefächert: Zu den Grundlagen gehören Biologie und Chemie, ähnlich wie in der stärker naturwissenschaftlich ausgerichteten Ernährungswissenschaft. «Am Anfang ist das viel Theorie. Aber immer mit praktischem Bezug. Man untersucht zum Beispiel, wie viel Zucker in einer Cola ist», erläutert Arens-Azevedo. Außerdem nehmen Studenten in der Ernährungsphysiologie zum Beispiel Diätpläne unter die Lupe. Daneben ist auch Statistik ein Thema – etwa, wenn die Essgewohnheiten der Deutschen analysiert werden sollen.

Absolventen arbeiten etwa als Ernährungsberater in Kliniken oder entwickeln Vorsorgeprogramme gegen Übergewicht bei Krankenkassen. Oder sie gehen in die Industrie und entwickeln neue Limonadensorten. Daneben gibt es Jobs in Großküchen und Kantinen. Studieren lässt sich das Fach auch in Kiel, Osnabrück, Hannover, Münster, Bonn, Gießen, Köthen und Fulda. Ähnliche Studienangebote gibt es unter den Stichworten «Ernährung» und «Lebensmittel».