Online lernen mit MOOCs

Massive Open Online Courses, auch bekannt als MOOCs, ermöglichen die Teilnahme an Hochschulkursen via Internet. Die Stiftung Warentest hat die Angebote genauer inspiziert.

Die Stiftung Warentest hat in einer Untersuchung die Potenziale von MOOCs analysiert. Auf die Frage hin, was jene Massive Open Online Courses leisten können und was außerhalb ihrer Möglichkeiten liegt, hat die Verbraucherorganisation eine Gegenüberstellung formuliert.

Bei MOOCs handelt es sich um kostenfreie Angebote verschiedener Hochschulen. Dabei können Internetnutzer unabhängig von Alter, Bildungsstand und finanzieller Mittel per Video Vorlesungen und Seminare verfolgen. Zum Teil werden die Veranstaltungen durch Diskussionsforen und weiterführende Literatur ergänzt. Die Einschreibung steht jedem offen und verläuft laut Stiftung Warentest unkompliziert mittels einer Registrierung bei diversen Internetplattformen, über die die entsprechenden Kurse geschaltet werden. Bei den Dozenten handelt es sich um Wissenschaftler und Professoren aus Europa und den USA, so dass die Unterrichtssprache zugunsten des internationalen Aspekts oft Englisch ist. MOOCs befinden sich demnach auf einem akademischen Niveau und dienen dem massenhaften Bildungsexport, von dem auch weltweit Gebrauch gemacht wird.

Die Onlinekurse besitzen im Normfall feste Starttermine und umfassen mehrere Wochen. Fixierte Stundenpläne, Prüfungen sowie Hausaufgaben ähneln den Charakteristika des Präsenzunterrichts. Bei regelmäßiger Teilnahme und bestandenen Prüfungen werden auf Wunsch Teilnahmebescheinigungen oder Zertifikate ausgestellt. Diese Leistung ist bei manchen Plattformanbietern jedoch kostenpflichtig.

MOOCs sind kein Uni-Ersatz

Ein Hochschulstudium können die Onlinekurse jedoch nicht ersetzen. Da individuelle Betreuung und Feedbacks aufgrund der hohen Teilnehmeranzahl nicht möglich sind, unterliegt die Didaktik einer unzeitgemäßen Methodik. Auch üben Experten und die Stiftung Warentest Kritik am passiven Lernen mittels Video. In den Diskussionsforen sind die Dozenten kaum präsent und die Nutzer des Lehrangebotes müssen den Input in der Regel alleine bewältigen.

Ebenso wenig sind durch MOOCs universitäre Abschlüsse zu realisieren. Bei der Internetplattform Iversity haben Nutzer zumindest die Gelegenheit in drei von insgesamt 27 angebotenen Kursen Creditpoints zu erlangen und an ein Studium anzurechnen.