Stipendiaten gehen im Studium öfter ins Ausland

Hannover (dpa/tmn) – Stipendiaten gehen während des Studium eher ins Ausland als ihre Kommilitonen ohne Förderung. Das hat eine Studie des Hochschul-Informations-Systems (HIS) in Hannover ergeben.

Demnach hat fast jeder zweite Stipendiat (47 Prozent) schon einmal einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt absolviert oder unternimmt ihn gerade. Der Anteil der Stipendiaten, die einen Auslandsaufenthalt hinter sich haben, ist dabei mehr als doppelt so hoch wie der aller Studenten im Erststudium (38 Prozent zu 16 Prozent). An der Umfrage haben rund 10 000 Stipendiaten der elf Begabtenförderungswerke in Deutschland teilgenommen.

Ein Drittel (33 Prozent) der befragten Stipendiaten war schon einmal an einer Hochschule in einem anderen Land eingeschrieben. Etwa jeder Fünfte hat ein Praktikum (21 Prozent) im Ausland gemacht, jeder Sechste (16 Prozent) hat an einem Sprachkurs teilgenommen.

Stipendiaten kommen laut der Studie besonders häufig aus Familien, in denen mindestens ein Elternteil ebenfalls studiert hat. Das gilt für zwei Drittel der Geförderten, aber nur für die Hälfte aller Hochschüler im Erststudium. Die meisten Stipendiaten sind an Universitäten zu finden, nur acht Prozent studieren an einer Fachhochschule.

Männer und Frauen sind in der Studienförderung fast gleich stark vertreten (51 zu 49 Prozent). Die Stipendiaten sind im Schnitt 23 Jahre alt und damit rund ein Jahr jünger als ihre Kommilitonen, die nicht gefördert werden. Insgesamt werden derzeit 20 846 Hochschüler von den elf Begabtenförderungswerken bei ihrem Studium oder ihrer Promotion gefördert. Rund zwei Fünftel (42 Prozent) erhalten ein Büchergeld von 80 Euro im Monat. Mit einem Teilstipendium werden 24 Prozent unterstützt, und 28 Prozent bekommen ein Vollstipendium.