Studenten helfen im Kampf gegen das Hochwasser

In Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen, überall werden Hilfskräfte benötigt, um gegen die Wassermassen anzukämpfen. Viele Studenten organisieren sich über Facebook & Co. zu Hilfsaktionen.

Während sich im bayrischen Passau die Jahrhundertflut langsam wieder zurückzieht, spitzt sich die Lage in weiteren Teilen Bayerns und im Osten Deutschlands vielerorts weiter zu. Nach dem großen Hochwasser 2002 dachten wohlmöglich viele, dass das Wort Jahrhunderthochwasser so schnell nicht wieder in der Medienlandschaft zu hören sein wird. Aber die Lage in den deutschen Hochwassergebieten spitzte sich in den vergangenen Tagen rasant zu. Städte und historische Innenstädte liefen voll Wasser. Städte wie Passau, Dresden, Grimma und Deggendorf sind nur wenige von vielen Orten, die gegen die Fluten von Donau, Elbe, Saale, Spree und Co kämpfen.

Hilfskräfte

Im Fernsehen wird immer wieder zu Spenden aufgerufen. Aber auch Hilfe vor Ort wird benötigt, um die Sandsäcke zu füllen, die Säcke zu stapeln und die Deiche zu überprüfen. Eine Welle der Hilfsbereitschaft geht wie schon 2002 durch Deutschland. Neben Schülern und ganzen Klassen, zeigen auch Studenten große Einsatzbereitschaft. Die ?namenlosen Sandsackträger? wie die FAZ am 05.06.2013 schreibt, müssen nicht groß darum gebeten werden. Auch wenn die Universität Halle ihre Studenten öffentlich zur Hilfe aufruft, scheinen alle wie selbstverständlich vor Ort zu sein, um THW und Feuerwehr zu unterstützen. Dabei stehen Studenten ganz selbstverständlich neben den Bürgern der jeweiligen Stadt und auch neben Strafgefangenen, wie die FAZ weiter schreibt. Politiker können und müssen Präsenz zeigen, aber die ?namenlosen Sandsackträger? sind wie immer die Helden des Hochwassers.

Hochschulbetrieb eingestellt / Hochschulen rufen zur Hilfe auf

Der Spiegel berichtet darüber, dass viele Hochschulen aus Sicherheitsgründen den Betrieb einstellen mussten. So hat die TU Bergakademie Freiberg ihren Studenten ein paar Tage vom Lehrbetrieb freigestellt. Sie sind entweder direkt betroffen oder können in der Zeit ihren Beitrag im Kampf gegen das Wasser leisten. Die Technische Hochschule Deggendorf schließt den Betrieb bis zum 07.06.2013 gänzlich. Die Hochschule Anhalt in Dessau ruft ihre Studenten auf, sich aktiv am Hochwasserkampf zu beteiligen und schliesst für mehrere Tage. Die Hochschule Magdeburg-Stendal denkt über eine Räumung der Kelleretage nach und informiert Studierende und Hochschulmitarbeiter über soziale Netzwerke, wie Facebook. Einige Standorte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg können durch das Hochwasser nicht mehr erreicht werden, weshalb die Universität den Betrieb komplett eingestellt hat. Schäden sind auch schon an Hochschulen zu beklagen. So droht der Kunsthochschule Halle bereits jetzt ein Millionenschaden. Die TU Dresden ist zwar nicht vom Hochwasser betroffen, ruft aber dennoch dazu auf, zu helfen statt in diesen Tagen zu studieren, da alle Bürger benötigt werden.

Studenten geraten in Gefahr

Unter anderem die Süddeutsche Zeitung berichtete Anfang der Woche über die Rettung von sieben Studenten in Passau. Die studentische Wohngemeinschaft versuchte noch Gegenstände in die obere Etage zu retten, aber das Wasser stieg einfach zu schnell und sie mussten von den Hilfskräften der DLRG mit einem Boot gerettet werden. Die Lage spitzte sich so rasant zu, dass die Rettungskräfte die gesamte Umgebung evakuieren mussten. Leider werden sich solche Aktionen in den nächsten Tagen wahrscheinlich vielerorts wiederholen, da Bürger die Situation entweder unterschätzen oder sich die Wassermengen zu schnell einen Weg in die Häuser suchen.

Social Media

Die Hilfsbereitschaft in derartigen Notlagen ist immer groß, während Politiker Gelder zusagen und den Katastrophen-Notstand ausrufen, sind es doch die Hilfskräfte und Bürger, die aktiv sofort anpacken. Schnell formiert sich Hilfe über die großen sozialen Netzwerke, die uns seit geraumer Zeit ständig begleiten. Die Vernetzung unterstützt nicht nur bei der Suche nach Hilfskräften, sondern bietet Helfern auch Sachen wie Sandsäcke, Gummistiefel, Schlafsäcke und Schlafplätze. Den Opfern werden über Twitter, Facebook & Co sogar Möbelstücke angeboten.