Studieren ohne Abitur soll noch leichter werden

Die meisten Studenten ohne Abitur in Rheinland-Pfalz rechnen mit einem erfolgreichen Hochschulabschluss.

Fast 75 Prozent sind sich sicher, dass sie ihr Studium mit Erfolg beenden. 22 Prozent der Studenten mit Berufsausbildung beurteilen in einer Umfrage der Universität Mainz ihre Leistungen gar als überdurchschnittlich, wie Bildungsministerin Doris Ahnen (SPD) am Freitag mitteilte. Das bestärke die Landesregierung in ihrem Bestreben, die Hochschulen stärker als bisher für Menschen ohne Abitur zu öffnen.

Von den 817 beruflich Qualifizierten an staatlichen Hochschulen des Landes hatten rund 52 Prozent an der Umfrage teilgenommen. Von ihnen kamen fast zwei Drittel aus Erziehungs-, Gesundheits- oder kaufmännischen Berufen. «Die Studie zeigt, dass die Befragten hoch motiviert sind», sagte Ahnen. Der überwiegende Teil schätze seine Studienleistung nicht schlechter ein als die der Kommilitonen mit Abitur.

In einer Erprobung konnten sich daher in diesem Sommersemester an den Fachhochschulen Mainz und Koblenz auch beruflich Qualifizierte ohne die normalerweise geforderte zweijährige Berufserfahrung für ausgewählte Bachelor-Studienangebote bewerben. Das nach Darstellung des Ministeriums bundesweit einzigartige Modellprojekt soll zum Wintersemester um Studiengänge in Bingen und Trier erweitert werden.
Das Modell soll nach Abschluss einer zunächst zweijährigen Testphase bei Erfolg mittelfristig ausgebaut werden.