Umfrage: Studenten klagen über Arbeitsbelastung

Viele Studenten in NRW klagen laut einer Umfrage über eine zu hohe Arbeitsbelastung.

41 Prozent der Studierenden können aufgrund eines Jobs ihr Arbeitspensum an der Universität nicht einhalten, wie Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) am Montag in Düsseldorf bei der Vorstellung einer Online-Befragung mitteilte.

Mit fortschreitender Dauer des Hochschulstudiums steigt demnach die zeitliche Belastung durch Nebenjobs an. Die Studenten wenden dabei oft über 40 Stunden pro Woche für den akademischen Betrieb auf.

20.000 Teilnehmer der Befragung

Die Befragung unter den rund 500.000 NRW-Studenten war nicht repräsentativ. Mit fast 20.000 ausgefüllten Umfragen, rund 14.000 schriftlichen Beiträgen und 600.000 Seitenaufrufen ist es nach unserer Kenntnis das bisher erfolgreichste Beteiligungsverfahren in Deutschland, sagte die Ministerin zur Resonanz. Allerdings fiel die Beteiligung je nach Hochschule sehr unterschiedlich hoch aus.

Nur 34 Prozent waren bei einer Online-Debatte der Ansicht, dass der Bafög-Höchstsatz von 670 Euro pro Monat für den Lebensunterhalt ausreicht. Die Abschaffung der Studiengebühren stößt bei den Studenten auf ein geteiltes Echo. Etwa die Hälfte sieht den Wegfall positiv. Die andere Hälfte beklagt schlechtere Studienbedingungen, da den Universitäten zusätzliche Einnahmen fehlten.

Insgesamt zeigten sich etwa 71 Prozent der Studierenden zufrieden mit ihrem Studium und ihren Studienbedingungen.

Die Befragung hat 80.000 Euro plus Ausgaben für die Werbung gekostet. Schulze will die Ergebnisse nun genauer auswerten. Die Ministerin erhofft sich dadurch Hinweise, wie viele Studienplätze etwa bei den Master-Studiengängen geschaffen werden müssen.

Kritik an der neuartigen Erhebung kam von der Opposition. Frau Schulze verkauft Studierende für dumm, sagte der CDU-Bildungsexperte Klaus Kaiser. Wichtige Probleme wie die Enge in den Hörsälen oder fehlende Fachliteratur seien seltsamerweise kein Thema. Es wurde noch nicht einmal eine Matrikelnummer oder der Studienort abgefragt, kritisierte der Christdemokrat. Die Ministerin rede die Wirklichkeit schön.