Uni Leipzig: West-Abiturienten erleben Abenteuer FernOst

Leipzig (dpa) – Rund 150 potenzielle Studienanfänger aus dem Westen Deutschlands werden in den nächsten Tagen (16. bis 21. August) in Leipzig ein «Abenteuer FernOst» erleben. Eingeladen dazu hat die Universität.

Das Ziel: Die jungen Leute, die sich an der Hochschule beworben haben, sollen endgültig von einem Studium in der Messestadt überzeugt werden. Das Projekt ist Teil der auf fünf Jahre angelegten bundesweiten Dachkampagne «Studieren in Fernost», mit der die Ost- Bundesländer dringend benötigte Abiturienten aus dem Westen anziehen wollen.

Kneipentour für Studien-Bewerber

Drei Tage haben die Veranstalter vollgestopft mit Programm – vom Campusrundgang über eine Stadtrundfahrt bis zur Kneipentour. «Die Teilnehmer sollen die Universität kennenlernen, aber auch die Stadt», erläuterte Projektkoordinatorin Nancy Beyer am Freitag. Die AbteuerReise kostet die Studienbewerber 99 Euro. «Für das, was geboten wird, ist das ein toller Preis», befand Beyer. Mit der Teilnehmerzahl sei die Uni zufrieden. «Das ist genau das, was wir haben wollten.»

AbteuerReise, AbenteuerTrip, Abenteuer-WG

Entwickelt wurde das Abenteuer FernOst von der Hochschule selbst. Die AbenteuerReise, von der es im August zwei Durchgänge gibt, ist ein Baustein. Weitere folgen, wie Ende September ein AbenteuerTrip, bei dem drei eigens gecastete Neu-Studenten mit einem Trabi zum Umzug in den Osten abgeholten werden. Sie sollen in eine Abenteuer-WG ziehen und von dort im Internet eifrig von ihren Erfahrungen im «wilden Osten» berichten. Die Miete für die WG-Wohnung zahlt ein Semester lang ein Sponsor.

Westdeutsche meiden ostdeutsche Hochschulen

Das aufwendige, bunte Projekt hat einen ernsten Hintergrund. Auch 20 Jahre nach dem Mauerfall scheuen viele Abiturienten aus dem Westen Deutschlands den Weg gen Osten. Eine Umfrage der Hochschulinitiative Neue Bundesländer unter Schülern ergab, dass sich nur neun Prozent der Befragten ein Studium an einer ostdeutschen Hochschule vorstellen können. Zwar wisse die Mehrheit um Vorteile des Ostens wie niedrige Lebenshaltungskosten und keine Studiengebühren, trotzdem würden die westdeutschen Hochschulen besser bewertet.