Zulassungsprobleme werden Studienstart verzögern

Hannover (dpa/tmn) – Studienbewerber werden in diesem Herbst nach Expertenansicht mit Startschwierigkeiten zu kämpfen haben. Wegen der uneinheitlichen Zulassungsverfahren dürften viele erst verspätet einen Platz an einer Hochschule bekommen.

Das sagte Ulrich Thöne, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) auf der Bildungsmesse Didacta (10. bis 14. Februar) in Hannover. Studienbewerber müssten daher Geduld beweisen, wenn sie zum Semesterstart noch keine Zusage erhalten haben. «Da werden etliche ihrem Studienplatz fürchterlich hinterherlaufen müssen.»

Schuld daran sei das ungelöste Problem der Mehrfachbewerbungen: Bislang bewerben sich Studenten in Studiengängen mit örtlicher Zulassungsbeschränkungen oft bundesweit an zahlreichen Unis. Dadurch erhalten manche auch mehrere Zusagen, was jedoch nicht zentral erfasst wird. «Das hat zur Folge, dass einige überhaupt keinen Platz bekommen, während gleichzeitig Plätze frei bleiben.» Schätzungen zufolge werden in gefragten Mangelfächern aus diesem Grund sogar bis zu 20 Prozent der Plätze nicht besetzt. Betroffen von dem Problem sind die Hälfte aller Studiengänge in Deutschland.

«Das ist natürlich eine Zumutung für Studienanfänger», sagte Thöne. Denn von ihnen werde erwartet, für einen pünktlichen Studienstart zur Not ein Studium zweiter Wahl anzutreten, wenn sie im Wunschfach noch keine Zulassung bekommen haben. «Und wenn sie dann doch noch ihren Wunschplatz bekommen, sollen sie dann womöglich wieder umziehen und müssen dann verspätet starten. Das verlängert natürlich das Studium insgesamt.»