Bonn (dpa/tmn) – Prüfungsangst kann Auszubildenden leicht zum Verhängnis werden. Gerade Jugendliche, die schon mit «feuchten Händen» in die Prüfung gehen, brauchen oft die Unterstützung vom Betrieb.
Das gilt vor allem, wenn der Betreffende an Dauernervosität und möglicherweise auch unter Übelkeit und Schlaflosigkeit leidet. Ohne Hilfe vonseiten der Ausbilder dürfte eine effiziente Vorbereitung auf die Abschlussprüfung dann kaum möglich sein, so der Verlag für die Deutsche Wirtschaft in Bonn. Die wenigsten Auszubildenden seien in der Lage, selbst etwas gegen ausgeprägte Prüfungsangst zu unternehmen.
Wichtig sei zunächst, dass sie das Problem erkennen und akzeptieren. Ausbilder, die beobachten, dass es solche Schwierigkeiten gibt, sollten den Azubi ansprechen. Dabei komme es zum einen darauf an, dass der Auszubildende den Stoff vorbereitet, der mündlich, schriftlich und praktisch geprüft werden soll. Dass er auch in der Lage ist, dieses Wissen im entscheidenden Moment rüberzubringen, sollte der Ausbilder mit ihm üben. So kann zum Beispiel eine Prüfungssituation durchgespielt werden, in der der Azubi gezielt mit möglichen Prüfungsfragen konfrontiert wird, empfiehlt der Fachverlag.
Anschließend sollten die Stärken und Schwächen analysiert und ausgewählte Prüfungsabschnitte mehrfach wiederholt werden. Dadurch gewinnt der Auszubildende an Sicherheit. Angst vor der Prüfung bedeutet meist auch Angst vor den Prüfern, die in aller Regel nicht gerechtfertigt sei. Der Ausbilder kann dem Azubi also schon helfen, wenn er ihm klar macht, dass es sich bei den Prüfern um ganz normale Beschäftigte seines Berufsstands handelt. Eine gute Idee sei auch, den Kommissionsmitgliedern ein Gesicht zu geben – und etwa auf sympathische Kollegen in der Prüfungskommission hinzuweisen. Schon helfen könne auch, über die Bildersuche von Google herauszufinden, wer die Prüfer sind. Gerade Menschen mit Prüfungsangst helfe es, wenn sie die Gesichter der Prüfer bereits kennen.