Deutsche Arbeitnehmer bleiben lange in der gleichen Firma

Köln (dpa/tmn) – Arbeitnehmer in Deutschland bleiben deutlich länger in ihrem Betrieb als in anderen Ländern. Im Durchschnitt sind es 10,5 Jahre, in Großbritannien nur 7,8, in Dänemark und Irland 8,1, in Spanien 8,6, in Ungarn 9,1 und in Polen sowie in Tschechien 9,6 Jahre.

Darauf weist das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hin. Nach den statistischen Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aus dem Jahr 2005 halten nur die Belgier und Franzosen (11,5 Jahre) und die Italiener (10,8) ihrem Arbeitgeber noch länger die Treue.

In Deutschland hat sich die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit seit Mitte der 90er Jahre sogar um fast ein Jahr verlängert: 1995 lag sie noch bei 9,6 Jahren. Die Neigung, den Betrieb nicht zu wechseln, ist allerdings nicht in erster Linie mit der großen Sympathie für den Arbeitgeber zu erklären, sondern mit der Dynamik auf dem Arbeitsmarkt. In den Ländern, in denen die Dauer der Betriebszugehörigkeit gering ist, ist dem IW zufolge auch die Arbeitslosenquote niedrig, etwa in Großbritannien, Irland oder Dänemark. In Deutschland gelte zudem ein vergleichsweise strikter Kündigungsschutz.