Die Mehrheit der Deutschen bekommt Weihnachtsgeld

Bonn/Mainz (dpa/tmn) – Der überwiegende Teil der deutschen Arbeitnehmer darf im Dezember mit deutlich mehr als dem gewohnten Gehalt rechnen. 69 Prozent bekommen diesmal eine sogenannte Jahressonderzahlung in Form von Weihnachtsgeld oder einer Gewinnbeteiligung.

Darauf weist der Verlag für die Deutsche Wirtschaft in Bonn unter Berufung auf eine Erhebung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hin. Das Weihnachtsgeld beträgt brutto im Schnitt 1609 Euro. Große Unterschiede gibt es aber zwischen Ostdeutschland (1071 Euro) und Westdeutschland (1669 Euro).

Häufig werde das Weihnachtsgeld von den Arbeitgebern als Anerkennung der Betriebstreue betrachtet. Deshalb sei in vielen Arbeitsverträgen geregelt, dass Arbeitnehmer Weihnachtsgeld zurückzahlen müssen, wenn sie das Unternehmen innerhalb einer bestimmten Frist verlassen. Das sei rechtlich aber nicht ohne weiteres zulässig, erklärt der Fachverlag. Das Landesarbeitsgericht (LAG) Rheinland-Pfalz in Mainz entschied in einem Fall, in dem der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer betriebsbedingt gekündigt hatte, dass dieser das Weihnachtsgeld nicht zurückzahlen muss (Az.: 6 Sa 315/07).

Im konkreten Fall war im Arbeitsvertrag vereinbart worden, dass Arbeitnehmer, die im ersten Quartal des neuen Jahres das Unternehmen verlassen, zu einer Weihnachtsgeld-Rückzahlung verpflichtet seien. Eine solche generelle Klausel gilt nach Auffassung des Gerichts aber nicht. Eine Rückzahlung könne nur für den Fall vereinbart werden, dass der Mitarbeiter von sich aus geht.