Köln (dpa/tmn) – Lehrlinge mit Schwierigkeiten an der Berufsschule können sich bei der Agentur für Arbeit für spezielle Nachhilfeprogramme anmelden. Darauf weist ein Experte für Berufsbildung hin.
«Mit den sogenannten ausbildungsbegleitenden Hilfen sollen Auszubildende unterstützt werden, die besonders im theoretischen Bereich Defizite aufweisen», sagte Uwe Schaumann von der Universität Köln. Es handele sich um einen regelmäßig stattfindenden Unterricht, der von Sozialpädagogen abgehalten wird – oft mit Unterstützung von Lehrern.
Zu den Problemfächern gehören laut Schaumann vor allem Mathe und Deutsch beziehungsweise Rechtschreibung. Schwierigkeiten hier wirkten sich auch auf andere Fächer wie technisches Zeichnen oder Werkstoffkunde aus. Auszubildende oder Ausbildungsbetriebe können den Unterricht bei der Agentur für Arbeit beantragen. Aber auch die Berufsschule oder einzelne Lehrer können bei der Anmeldung helfen.
Lehrlinge sollten an dem zusätzlichen Unterricht teilnehmen, sobald Probleme in einem oder mehreren Fächern auftreten – selbst, wenn sie ihre Ausbildung gerade erst begonnen haben. Aber auch kurz vor der Abschlussprüfung können die ausbildungsbegleitenden Hilfen noch in Anspruch genommen werden: «Wenn die Arbeitsagentur vor Ort und der Ausbildungsbetrieb mit der Anmeldung vertraut sind, kann die Förderung meist auch kurzfristig noch beantragt werden», erklärt Schaumann. In der Regel dauere die Anmeldung einen Monat.
Interessierte sollten sich auch mit ihrer regionalen Handwerkskammer in Verbindung setzen. «Bei der Handwerkskammer gibt es häufig ebenfalls Kurse für Auszubildende. Manchmal werden sie auch von der jeweiligen Berufsinnung organisiert», erklärt der Experte. Zusätzliches Lernmaterial bekämen Lehrlinge meist von ihrem Berufsschullehrer. Der Lehrer sei bei schulischen Problemen der erste Ansprechpartner. Er bilde gemeinsam mit dem Ausbildungsbetrieb ein Netzwerk, das dem Schüler weiterhelfen kann.