Networking im Netz: Bewerber punkten mit seriösem Eindruck

Berlin (dpa/tmn) – Netzwerke im Internet liegen im Trend. Das Businessnetzwerk Xing verzeichnet international mittlerweile rund 3,5 Millionen Nutzer. Der französische Marktführer Viadeo zählt europaweit 1,3 Millionen Mitglieder.

Networking im Internet ist einfach: Nach der Anmeldung können Mitglieder ein persönliches Profil erstellen, inklusive Foto. Je nach Art des virtuellen Business-Clubs lassen sich verschiedene Funktionen nutzen. Damit Online-Networking tatsächlich der Karriere dient, sollten jedoch einige Regeln beachtet werden.

«Es ist nicht ratsam, sich beim Ausfüllen des Profils zu sehr in Hobbys zu verlieren», sagt Christian Püttjer. Wichtiger sei, berufliche Tätigkeiten zu beschreiben. «Aus ihnen sollten die Erfahrungen und Fähigkeiten hervorgehen», so der Karriereberater aus Bredenbek bei Kiel. «Gerade Frauen sollten vermeiden, allzu private Details preiszugeben oder sich mit einem anzüglichen Foto zu präsentieren», warnt Martina Haas, Netzwerkexpertin und Buchautorin aus Berlin.

«Zum Profil gehört ein professionelles Bewerbungsfoto», betont Joachim Rumohr. Arbeitssuchende können in ihrem Profil die bisherigen Firmen und Positionen aufführen, so der Networking-Coach aus Ellerbek bei Hamburg. Dabei sei wichtig, den eigenen Werdegang positiv darzustellen. «Es kommt nicht nur darauf an, dabei zu sein – man muss auch aktiv werden», betont Christian Püttjer. Personalverantwortliche schätzten es zunehmend, über das Netzwerk angesprochen zu werden. Dies gelte besonders für technik- und internetaffine Branchen.

Mit ihrem Profil im Netz können Stellensuchende zudem kreativ für sich selber werben. «Statt &arbeitssuchend& einzugeben, kann in der betreffenden Zeile auch &Ich bin Ihre neue Kraft im Büro& stehen», sagt Joachim Rumohr. Networking funktioniere oft über Zufallsempfehlungen. «Wenn ich nicht weiß, dass jemand einen neuen Job sucht, kann ich ihn auch nicht weiterempfehlen.»

Über die Netzwerk-Beziehungen lassen sich mit etwas Glück Kontakte in ein begehrtes Unternehmen aufbauen. «Hat ein Mitglied herausgefunden, dass einer seiner Kontakte jemanden in der betreffenden Firma kennt, kann er über diesen vielleicht erfahren, ob dort Personalbedarf besteht», sagt Rumohr.

«Online-Netzwerke sind vor allem für Freiberufliche, Selbstständige und Führungskräfte bedeutsam», erklärt Püttjer. Wer auf Jobsuche ist, sollte sich nicht nur auf diese verlassen, sondern alle möglichen Strategien ausschöpfen. «Dazu zählt die Initiativbewerbung, die telefonische Kontaktaufnahme und die klassische Bewerbung», so der Karriereberater. Eines gilt für Netzwerke im Internet genau wie für jedes andere Netzwerk: «Um von ihnen zu profitieren, sind zunächst Vorleistungen Pflicht», sagt Martina Haas. «Irgendwann kommt dann auch etwas zurück.»

Literatur: Martina Haas: Was Männer tun und Frauen wissen müssen. Erfolg durch Networking, Merus Verlag, ISBN 978-3-93951-948-5 19,90 Euro; Andreas Heuberger: Networking. Durch interessante Kontakte zum Erfolg, Cornelsen Verlag Scriptor, ISBN 978-3-58923-535-3, 14,95 Euro.