Schüler fühlen sich schlecht auf Berufswahl vorbereitet

Hannover (dpa/tmn) – Die Mehrheit der Oberstufenschüler fühlt sich schlecht auf die Berufswahl vorbereitet. Bei einer Befragung von 12 000 Abiturienten des Jahrgangs 2006 erklärten ein halbes Jahr vor dem Abschluss nur 27 Prozent, sie seien hinreichend für die Berufs- oder Studienfachwahl gerüstet.

Organisiert hatte die Studie das Hochschul-Informations-System (HIS) in Hannover. Jeder Dritte stuft demnach seinen Informationsstand als unzureichend ein. Besondere Schwierigkeiten macht den Schülern die unvorhersehbare Entwicklung des Arbeitsmarkts. 42 Prozent empfinden die große Zahl der Möglichkeiten nach dem Abschluss als belastend.

Das Internet ist für die Schüler die wichtigste Informationsquelle bei der Studien- und Ausbildungsplatzwahl. 95 Prozent informieren sich online, und drei Viertel von ihnen sehen die Angebote im Netz positiv. Dagegen ist der Rat von Eltern, Verwandten und Freunden nach Einschätzung der Schüler eher selten hilfreich. Nur 39 Prozent half das Gespräch mit Verwandten, 29 Prozent der Austausch mit Freunden weiter.

Drei von vier Studienberechtigten beziehen zudem Lehrer in die Studienplatz- und Berufswahl mit ein. Doch nur 17 Prozent erklärten, diese hätten ihnen weiterhelfen können. Auch die Informations- und Beratungsangebote der Arbeitsagenturen werden überwiegend kritisch bewertet.

Die Studien- und Berufswahl wird nur selten in den Schulalltag eingebunden. Zu den häufigsten Informationsangeboten zählen Besuche von Hochschulen und Betrieben (70 Prozent). Nur bei knapp jedem vierten Schüler war die Berufswahl Teil des regulären Unterrichts.