Köln (dpa/tmn) – Juristen haben derzeit bescheidene Berufsaussichten. Schon seit mehreren Jahren steige die Zahl der Absolventen, während die Chancen im Öffentlichen Dienst wegen der dort häufig verhängten Einstellungsstopps sinken, so das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln.
Junge Juristen haben daher viel Konkurrenz. So gab es im August 2007 statistisch gesehen mehr als 13 arbeitslose Juristen auf eine offene Stelle. Wer als Examensnote nicht wenigstens ein «Vollbefriedigend» vorzuweisen hat, hat es schwer, eine Festanstellung zu finden.
Immer mehr Jura-Absolventen lassen sich daher als Anwalt nieder. Die Zahl der zugelassenen Advokaten ist von 74 300 im Jahr 1995 auf 142 830 in 2007 gestiegen und hat sich damit annähernd verdoppelt. Viele kleine Kanzleien hätten große Schwierigkeiten, wirtschaftlich über die Runden zu kommen. Ein Ende dieser Entwicklung ist dem IW zufolge nicht in Sicht: Die Zahl der Jura-Studenten, die in naher Zukunft Examen machen, wird nicht kleiner.