Wiesbaden/Bonn (dpa/tmn) – Sogenannte MINT-Fächer werden wieder beliebter. Studiengänge aus dieser Gruppe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) haben bei den Neuimmatrikulierten spürbar zugelegt.
So haben sich im aktuellen Studienjahr (Sommersemester plus Wintersemester) insgesamt rund 38 000 Studierende in Maschinenbau/Verfahrenstechnik neu eingeschrieben, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilt. Das ist nach den vorläufigen Ergebnissen ein Plus von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Im Studienbereich Informatik gab es 30 300 Studienanfänger (plus 4 Prozent), in der Elektrotechnik 16 000 (plus 3 Prozent). Den größten Zuwachs verzeichnete das Bauingenieurwesen. Hier schrieben sich 9500 Studierende erstmals ein – ein Plus von 18 Prozent. Diese Ergebnisse bei einigen der MINT-Fächer seien erfreulich, so das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Berlin.
Damit scheine in der Informatik die Trendwende endlich geschafft, sagte Matthias Jarke, Präsident der Gesellschaft für Informatik (GI) in Bonn. Nach dem Höhepunkt im Jahr 2000 mit rund 38 000 Studienanfängern in der Informatik, waren es danach deutlich weniger, im vergangenen Jahr 29 145. Gut ausgebildete Informatiker haben Jarke zufolge «hervorragende Chancen auf dem Arbeitsmarkt». Und das werde bei entsprechender Schwerpunktsetzung im Studium auch so bleiben.
Bei den MINT-Fächern lag Deutschland im internationalen Vergleich bisher vergleichsweise weit hinten. Auf 1000 Beschäftigte kamen im Jahr 2005 statistisch gesehen gerade 1,9 Absolventen von MINT-Fächern, so das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Nach den Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist das ein Wert weit unter dem Durchschnitt: In den USA liegt er bei 2,3, in Dänemark bei 2,8 und in Italien bei 3,4.