Hannover (dpa/tmn) – Studienanfängern ist bei der Auswahl ihres Faches vor allem wichtig, dass es ihren Neigungen und Begabungen entspricht. Das gaben bei der «Befragung der Studienanfänger des Wintersemesters 2006/2007» insgesamt 22 Prozent der Teilnehmer an.
Ein «fachspezifisches Interesse» nannten 18 Prozent, viele Berufsmöglichkeiten zu haben zehn Prozent und einen ganz bestimmten Berufswunsch neun Prozent. Das teilt die Hochschul Informations System GmbH (HIS) in Hannover mit, die die Studie ausgewertet hat.
Für die Wahl des Hochschulortes sind verschiedene Gründe ausschlaggebend: Am häufigsten wurde – von 25 Prozent der Befragten – ein den fachlichen Interessen entsprechendes Angebot genannt. Aber schon das zweitwichtigste Argument ist die Nähe zum Heimatort (18 Prozent). Die Möglichkeit, nur an der betreffenden Hochschule den gewünschten Studiengang belegen zu können, nannten acht Prozent. Ebenfalls acht Prozent gaben an, sich für ihre Hochschule entschieden zu haben, weil dort noch keine Studiengebühren erhoben werden.
Untersucht wurden auch Unterschiede zwischen Studenten aus Ost- und Westdeutschland: Abiturienten aus dem Westen gehen demnach zum Studium nur selten in den Osten. Insgesamt bleiben 92 Prozent der Studienanfänger jeweils in der Landeshälfte, aus der sie stammen. Nur fünf Prozent aller Erstsemester-Studenten sind von Ost- nach Westdeutschland gezogen, drei Prozent von West nach Ost. Etwas anders ist das Bild, wenn Ost und West einzeln betrachtet werden: Dann sind es zwar ebenfalls nur vier Prozent der Studienanfänger aus dem Westen, die im Osten studieren. Dagegen sind es 22 Prozent der ostdeutschen Schulabgänger, die im Westen ihr Studium aufgenommen haben.
Die Daten aus der Studie bestätigen einen Trend, den Wissenschaftler schon vorher beobachtet haben. Die Abwanderung der Studienanfänger von Ost- nach Westdeutschland hat sich sogar noch verstärkt. So hat sich diese Zahl seit 1993/94 von 3900 auf 11 610 fast verdreifacht. Dagegen hat sich die Zahl derer, die von West nach Ost gezogen sind, weniger verändert. So waren es 5348 im Wintersemester 1993/94 und 6177 in der jetzt ausgewerteten Befragung. Die Bereitschaft, zum Studieren vom West nach Ost zu gehen, hat dem HIS zufolge damit leicht zugenommen. Noch offen sei allerdings, ob es sich tatsächlich um eine Trendwende handelt.