Wiesbaden/Berlin (dpa/tmn) – Das Gymnasium spielt unter den Schulen in privater Trägerschaft mit Abstand die größte Rolle. Das teilt das Statistische Bundesamt in Wiesbaden nach der Auswertung der Daten aus dem Schuljahr 2006/2007 mit.
So sind fast ein Drittel aller Privatschüler Gymnasiasten – und gut jeder zehnte Gymnasiast besucht eine Privatschule. Schülerinnen besuchen mit 12,2 Prozent häufiger ein privates Gymnasium als Schüler (9,1 Prozent). Schülerinnen besuchen mit 12,2 Prozent häufiger ein privates Gymnasium als Schüler (9,1 Prozent).
Deutliche Unterschiede gibt es auch zwischen einzelnen Bundesländern: So lag der Anteil der Gymnasiasten auf einer privaten Schule in Schleswig-Holstein bei gerade 2 und in Mecklenburg- Vorpommern bei nur 3,8 Prozent. Dagegen waren es im Saarland 14 und in Nordrhein-Westfalen 16,5 Prozent. Insgesamt zählten alle Privatschulen in Deutschland im betreffenden Schuljahr 891 893 Schüler, 2,2 Prozent mehr als im Jahr davor. Damit liegt der Anteil der Privatschüler bei 7,3 Prozent. Auch die Zahl der Privatschulen hat zugelegt: Sie stieg im Vergleich zum Vorjahr um 102 auf 4711. Davon sind 2867 allgemeinbildende Schulen.
Die Statistik zeige, dass das Interesse an privaten Schule wachse, so der Bundesverband Deutscher Privatschulen (VDP) in Berlin. Eltern schätzten offensichtlich die Vorteile von Schulen in privater Trägerschaft. Beispielsweise waren die Klassen an Gymnasien im Sekundarbereich I mit im Schnitt 26,8 Schülern etwas kleiner als an öffentlichen Schulen mit 27,3. Privatschulen seien aber auch in der Lage, oft sehr gezielt auf die individuellen Fähigkeiten der Schüler einzugehen, so VDP-Geschäftsführer Christian Lucas.
Auch deswegen steige die Zahl von Kindern und Jugendlichen auf Privatschulen bereits seit Jahren. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland in dieser Hinsicht aber weit hinten: Europaweit seien es 20 Prozent der Schüler, die eine Privatschule besuchen – fast dreimal so viel wie in Deutschland, so der Verband.