Weiterbildung ist in älteren Belegschaften noch wichtiger

Gütersloh (dpa/tmn) – Weiterbildung gewinnt in einer alternden Gesellschaft noch an Bedeutung. Derzeit geht die Entwicklung allerdings genau in die andere Richtung: Mit steigendem Lebensalter nimmt die Beteiligung an der beruflichen Weiterqualifizierung deutlich ab.

Die Zahl der Älteren in den Betrieben steigt dagegen: Während heute jeder Fünfte im erwerbsfähigen Alter älter als 55 Jahre ist, wird es im Jahr 2020 fast jeder Dritte sein, so die Bertelsmann Stiftung in Gütersloh. Diese Altersgruppe hat aber nur einen Anteil von sechs Prozent an allen Fortbildungsmaßnahmen.

Das Wissen um die Bedeutung von Weiterbildung ist offenbar da: So ergab eine Emnid-Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, dass 90 Prozent der Befragten sich für ihre Weiterbildung selbst verantwortlich fühlen. Der Anteil derjenigen, die daraus praktische Konsequenzen zieht, ist allerdings merklich kleiner: Fast 60 Prozent gaben an, ihr Wissen reiche für ihr Arbeitsleben aus.

Große Unterschiede gibt es bei der Einschätzung dieser Frage abhängig von der Bildung der Befragten: Die gut Ausgebildeten sind nach eigenen Angaben auch bereit, eigene Ressourcen an Geld (71 Prozent) und Freizeit (86 Prozent) in ihre Weiterbildung zu stecken. Auf dem niedrigsten Bildungsniveau sind es nur 53 Prozent beziehungsweise 56 Prozent.