Weniger Arbeitseinsatz durch Einführung der Stechuhr

Frankfurt/Main/Freiburg (dpa/tmn) – Kontrolle durch den Chef kann bei Angestellten zu einer Verminderung des Arbeitseinsatzes führen. Das ergab ein Experiment der Universität Frankfurt.

Führungskräfte, die keine Kontrolle einführen, erhalten demnach von ihren Mitarbeitern mehr Einsatz als jene, die von vornherein bestimmte Leistungen verlangen. Wer seine Mitarbeiter kontrolliert, signalisiere Misstrauen, das sich wiederum negativ im Verhalten der Mitarbeiter niederschlägt. Diese seien unmotiviert und täten nur noch das von ihnen verlangte, erklärt der an der Studie beteiligte Prof. Michael Kosfeld.

Ein Beispiel sei die Zeiterfassung. Motivierte Mitarbeiter, die von sich aus früher zur Arbeit kommen und bis spät bleiben, schraubten ihre Leistung zurück, sobald sie über eine Stechuhr kontrolliert werden, so Kosfeld. Wenn der Chef hingegen mit Vertrauen auftritt, sei der Arbeitnehmer eher bereit, dieses Vertrauen zu belohnen, berichtet das «Personalmagazin».

Häufig bestätigten die Mitarbeiter mit ihrem Verhalten die Erwartungen des Chefs. Geht dieser davon aus, dass seine Mitarbeiter wenig Einsatz zeigen, und kontrolliert er sie deshalb, zeigten diese tatsächlich weniger Leistung, erläutert Kosfeld.