70.000 fehlende Studentenwohnungen – 40 Wochen Wartezeit

Wenn das Deutsche Studentenwerk über das Studium spricht, ist der Wohnungsmangel in Deutschland groß im Gespräch und immer noch ein andauerndes Problem.

Eigentlich gab es schon immer Schwierigkeiten, wenn es um die Wohnungssuche von Studenten ging. Nun schreien Studenten förmlich nach Wohnungen. Die Studenten werden immer mehr, die Wohnungen immer weniger. Vor allem durch die doppelten Jahrgänge steigt die Wohnungsnachfrage vehement an. Dem Deutschen Studentenwerk zufolge fehlen allein den Studentenwohnheimen in Nordrhein-Westfalen rund 5.000 Wohnungen.

Ein großes Problem stellen die Wohnungskosten dar. Im Vergleich zu Wohnheimen können sich Studenten vor allem in Großstädten während des Studiums keine Wohnung leisten, weil die Mieten zu hoch sind. In Nordrhein-Westfalen haben die Studenten durchschnittlich nur 670 Euro monatlich zur Verfügung. Beträgt die Miete bis zu 400 Euro, kann es sich ein solcher Student nicht leisten, diese Wohnung zu mieten. Daher betont das Deutsche Studentenwerk, dass eine Wohnung im Wohnheim wiederum ungefähr die Hälfte kostet.

Wo bleiben dann die Wohnungen?

Allmählich wird der Wohnungsmangel bekämpft. So werden beispielsweise in Greifswald 241 neue Studentenwohnungen gebaut. Das stillt jedoch nicht den Bedarf nach einem Dach über dem Kopf. Laut Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) fehlen rund 70.000 Studentenwohnungen. Im Vergleich dazu sind 241 neue Wohnungen nur eine winzig kleine Verbesserung. Das Land braucht eine schnelle und effektive Lösung. Denn die Studenten stehen bereits Schlange und es werden immer mehr. Außerdem ist der Begriff “Wartezeit” für viele Studenten kein Fremdwort.

Allein in den letzten drei Jahren ist die Zahl der Studenten um 20.000 gestiegen und für besonders beliebte Studentenwohnungen gibt es teilweise Wartezeiten von 40 Wochen. Hier schlägt das Deutsche Studentenwerk besonders Alarm. Denn wenn die Studenten nicht gerade bei den Eltern wohnen, müssen sie zusehen, wo sie in der Zwischenzeit wohnen, bis sie eine entsprechende Einrichtung im Wohnheim erhalten. Demnach sollen in Berlin im anstehenden Wintersemester 2013/2014 rund 500 zusätzliche Wohnungen für Studenten bereitgestellt werden. Auch private Wohnungsunternehmen bieten mittlerweile studentenfreundliche Wohnungen zur halben Miete oder mit anderen Vergünstigungen an.

Projekt Studentenwohnung: in Bearbeitung

In Nordrhein-Westfalen sollen jährlich 50 Millionen Euro für den Bau von Studentenwohnungen zur Verfügung gestellt werden. Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) und Bauminister Michael Groschek (SPD) zufolge würden durch diese finanzielle Unterstützung rund 750 neue Studentenwohnungen mehr entstehen. Jedoch wird hier wieder auf den doppelten Jahrgang verwiesen, durch den diese Unterstützung keine große Wirkung zeigen würde. Es bleibt abzuwarten, wie schnell sich die Wohnungsbauprojekte entwickeln und ob sich das Wohnungsproblem doch schneller als gedacht zum Positiven wendet.