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Cholerikern im Job mit Gleichmut begegnen

Ratgeber Beruf & Karriere

Choleriker können das ganze Team beeinträchtigen. Wenn ein Kollege oder gar der Vorgesetzte wegen jeder Kleinigkeit rumbrüllt und ausfallend wird, bedeutet das für sein Umfeld Dauerstress.

“Die unvermittelten aggressiven Ausbrüche eines Cholerikers schaden dem Wohlbefinden und der Selbstsicherheit anderer. Viele fühlen sich in dieser Situation hilflos ausgeliefert”, weiß Doris Brenner, Karriereberaterin aus dem hessischen Rödermark. Besonders belastend sei, dass der Betroffene oft für seine Mitmenschen unberechenbar sei.

Um sich gegen einen Choleriker zu wappnen, sei es sehr wichtig, ihn erst einmal als solchen einzuordnen. “Wenn man sich dessen bewusst wird, dass dieser Mensch nun mal wegen Nichtigkeiten ausflippt, sucht man die Schuld für diese Wutanfälle nicht mehr bei sich”, sagt die Ko-Autorin des Karriereratgebers “Gut sein allein genügt nicht”. Man müsse sich klar machen, dass das Verhalten des anderen nicht gerechtfertigt ist.

Geteiltes Leid im Kollegenkreis

Doris Brenner empfiehlt außerdem, sich Verbündete im Kollegenkreis zu suchen. “Es tut gut, über die Situation zu sprechen und zu erfahren, dass es anderen genauso geht”, sagt die Karriereberaterin. So werde einem noch mal deutlicher bewusst, dass es nicht an einem selbst liegt.

Cholerischen Anfällen begegne man am besten mit Gelassenheit. “Es ist wichtig, dass man sich nicht provozieren lässt und selbst laut wird – sonst schaukelt sich die Situation hoch”, warnt Brenner. Stattdessen sollte man den Sturm erst einmal an sich vorbeiziehen lassen und sich höchstens sachlich zu den Vorwürfen äußern.

“Häufen sich solche Wutanfälle, sollte man das Gespräch mit dem Betroffenen suchen”, empfiehlt Doris Brenner. Dabei sollte man dem Choleriker beschreiben, wie sein Verhalten auf andere wirkt. Dabei sei es besser, die eigenen Gefühle in Ich-Aussagen zu beschreiben, als den Betroffenen mit Vorwürfen zu traktieren. “Bessert sich die Situation nicht, kann man den Betriebsrat um Unterstützung bitten”, sagt die Expertin. Je mehr Mitarbeiter ihren Unmut über den rauen Umgangston äußerten, desto höher sei die Wahrscheinlichkeit, dass sich wirklich etwas ändert.

dapd