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Frauen in Führungspositionen

Ratgeber Beruf & Karriere

Frauen in der Führungsposition: Worauf Sie beim Karrieresprung achten müssen und wie Sie sich in der Führungsposition halten können. Der Karrierecoach Barbara Schneider, ehemalige Managerin und Führungskraft, klärt auf.

Frauen in Führungspositionen müssen einiges wegstecken können, sagt Karrierecoach Barbara Schneider. Als ehemalige Managerin und Führungskraft weiß sie: Auf den Spitzenplätzen der Konzerne gelten harte Spielregeln. “Männer beherrschen diese Regeln nicht besser – sie sind nur besser damit vertraut”, sagt Schneider. Wer die Machtkämpfe durchschaue und strategisch vorgehe, komme voran – egal ob Mann oder Frau. Dass nur wenige Frauen Karriere machen, sei auch eine Frage des individuellen Lebensmodells, sagt die Expertin. “Auf dem Weg nach oben kann man auch abzweigen – warum nicht? Das ist eine ganz persönliche Entscheidung”.

Wer sich jedoch zielstrebig ins Topmanagement hocharbeiten wolle, müsse sich auf Widerstand gefasst machen, sagt Barbara Schneider. “In Meetings zum Beispiel geht es nicht nur um die Sache, sondern vor allem um Machtspiele”. Fachqualifikation und Führungskompetenz seien Grundbedingungen für die Karriere. “Aber man braucht auch selbstsicheres Auftreten, gute Ideen und Verbündete”.

Gute Leistungen allein reichen nicht

Frauen nähmen sehr oft an, ihre guten Leistungen und ihr Fleiß würden sich herumsprechen und automatisch zur Beförderung führen. “Das ist ein Irrtum”, sagt Barbara Schneider. “Gerade für Frauen ist es wichtig, dem Chef immer wieder die eigenen Ambitionen zu verdeutlichen und Karrierepläne offen zu benennen”. Nur wer sich als Anwärterin auf einen höheren Posten ins Gespräch bringe, werde auch so wahrgenommen.

Durchsetzungskraft sei vor allem bei Meetings wichtig, sagt Barbara Schneider. Wer eine Idee präsentieren wolle, müsse sich klar machen, dass er damit meist die Pläne anderer torpediert. Breitseiten wie “So einen Quatsch habe ich lange nicht mehr gehört” bekomme jeder ab. “Das Wichtigste ist, das Machtspiel zu erkennen und die Abwertung, die dahinter lauert, nicht anzunehmen. Der Sender hat hier ein Problem, nicht der Empfänger.” Wer den Einwand übergeht oder schlagfertig antwortet, zeigt: Ich weiß, was ich kann und lasse mich nicht aus dem Konzept bringen.

Die Expertin empfiehlt, schon vor der Präsentation einer neuen Idee nach Verbündeten zu suchen. “Am besten der Kantine schon mal ein paar Testballons steigen lassen, um zu sehen, wie die Idee ankommt”, sagt sie. Das sei auch gut für die Außenwirkung: So könnten sich Frauen als einfallsreiche und zielstrebige Kollegen profilieren, denen Führungsverantwortung zuzutrauen ist.

dapd