Vollzeit, berufsbegleitend oder doch ein Fernstudium? Welches Studienmodell passt am besten zu Ihnen?
Die Karriereleiter möchte wohl jeder gerne erklimmen. Doch nicht jeder kann von vorne herein den klassischen Weg Abitur – jahreslanges Studium – Praktika – Beruf gehen. Wer trotzdem eine Weiterentwicklung in seinen Karrierechancen erreichen will, muss sich ständig weiterbilden und in Bewegung bleiben. Dies bedeutet auch, versäumtes wie ein Studium nachzuholen und sich damit für eine bessere berufliche Stellung zu qualifizieren. Um einen Studienabschluss zu erlangen, werden die unterschiedlichsten Möglichkeiten und Studienmodelle angeboten.
Vollzeitstudium / Präsenzstudium
Das klassischste aller Studienmodelle um ein Studium zu absolvieren, ist ein Präsenzstudium in Vollzeit an einer Hochschule. Hier sind die Vorlesungen und Seminare meist über den ganzen Tag verteilt. Für einen Job neben dem Studium bleibt so in den meisten Fällen kaum noch Zeit, es sei denn, man nimmt nicht an allen Vorlesungen teil.
Die definierte Stundenzahl von 45 Wochenstunden für Studienmodelle im Vollzeitstudium werden in der Praxis wohl eher selten eingehalten, denn in der Realität arbeiten die Studenten häufig neben dem Präsenzstudium, um dieses überhaupt finanzieren zu können. Daher gehen die Studenten nicht zu allen Vorlesungen, sondern wählen die wichtigsten aus, die mit der Arbeitszeit konform gehen. Trotzdem sollte beim Vollzeitstudium natürlich das Hauptaugenmerk aufs Studieren gelegt werden.
Die Studienmodelle in Vollzeit dauern je nach Studieninhalt unterschiedlich lange. Zudem stellt das Vollzeitstudium verschiedene Anforderungen an die Studenten. Grundvoraussetzung für das Vollzeitstudium an einer Universität stellt in der Regel das allgemeine Abitur dar. Für einige Studienbereiche reicht allerdings auch hier ein Fachhochschulreife aus, wie es für ein Studium an einer Fachhochschule verlangt wird. Vor vielen Studiengänge an den Hochschulen haben die Verantwortlichen dann auch noch Numerus Clausus, Praktika, Sprachtests oder Berufserfahrung als Eintrittsschein gesetzt. Es kann also durchaus schwierig sein, ein Vollzeitstudium als gewünschtes unter den Studienmodellen zu wählen. Doch es bieten sich auch andere Studienmodelle an, bei denen man sich nebenberuflich weiterbilden kann.
Studium neben dem Beruf
Berufsbegleitende Studienmodelle sind eine Möglichkeit, einen Studienabschluss zu erlangen ohne den Beruf oder die persönlichen Lebensumstände zu verändern. Studienmodelle wie Abendstudium oder Fernstudium ermöglichen es die Sicherheit und das Einkommen eines festen Jobs zu haben und gleichzeitig seine Qualifikation zu verbessern. Aufgrund dieser Aussichten sind die nebenberuflichen Studienmodelle in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Da das Studium sich zeitlich auf arbeitsfreie Zeiten beschränken lässt, muss der Student also seine Berufstätigkeit nicht vernachlässigen. Gleichzeitig kann er die verbleibenden Stunden in ein sinnvolles Studium investieren, dass ihm bessere Zukunftsaussichten sichert.
Ausbildung und Studium
Viele Unternehmen bieten ihren Nachwuchskräften Studienmodelle an, bei denen neben der eigentlichen Berufsausbildung ein Hochschulabschluss erlangt werden kann. Von einer frühzeitigen Qualifikation der Mitarbeiter profitieren die Betriebe natürlich, da Fach- und Führungskräfte schneller zur Verfügung stehen. Aufwendige Rekrutierungen und Einarbeitungszeiten neuer Mitarbeiter entfallen so für das Unternehmen. Da die Studienmodelle als ausbildungsbegleitende Maßnahme konzipiert sind, gibt es zudem auch keine hohen nicht planbaren Ausfallzeiten des Personals für das Unternehmen. Der modulare Aufbau fördert eine individuelle Anpassung an die Ausbildung im jeweiligen Betrieb.
Fernstudium
Die bequemste Art sich weiterzubilden ist wahrscheinlich, dass Fernstudium. Nicht nur für Leute, die neben dem Job oder der Ausbildung eine wissenschaftliche Qualifikation erlangen möchten, sondern auch für Leute, die sich dem lebenslangen Lernen verschrieben haben, ist diese relativ zeitflexible Art der Studienmodelle geeignet. Neben dem persönlichen Zeitmanagement ermöglichen Fernkurse auch durch ihre Ortsunabhängigkeit eine optimale Kombination zwischen beruflicher Weiterentwicklung und Persönlichkeitsbildung.
Allerdings ist die Auswahl des passenden Studiengangs im Bereich Fernstudium manchmal etwas mühselig, weil das Studienangebot sehr groß ist. Schließlich sind alle möglichen Studiengänge auch per Fernstudium möglich. Seien es akademische Abschlüsse wie Bachelor, Master oder andere akademische Grade kann man hier erlangen.
Alle Fernstudiengänge sollten allerdings eine ZFU Zulassung haben. Diese ist das Qualitätssiegel, dass die staatliche Anerkennung bescheinigt. Nur so kann der Student sicher sein, dass er die Qualifikation auch vollständig nutzen kann und das Fernstudium auf dem neuesten fachlichen Stand ist. In Deutschland sind Studiengämge ohne ZFU Zulassung nicht zulässig und dürfen weder beworben noch vertrieben werden.
Allerdings erfordern die Fernstudien ein gutes Quantum an Selbstdisziplin. Da die Zeiteinteilung größtenteils frei vom Studenten entschieden wird, muss er sich immer wieder zum Arbeiten selbst animieren. Wann und wo der Student mit seinen Lerneinheiten arbeitet bleibt ihm natürlich selbst überlassen. Die meisten Studienmodelle umfassen jedoch auch Präsenzveranstaltungen, an denen die Studenten teilnehmen müssen. Selbstverständlich müssen auch Klausurabgabetermine und Prüfungen eingehalten werden.
E-Learning
In Zeiten von Internet und Multimedia entwickelten sich natürlich auch Studienmodelle wie das E-Learning. Unter Verwendung verschiedener elektronischer Medien wie Computer, E-Books und E-Lectures sprich Online-Vorlesungen werden die Inhalte des Studiums vermittelt. Die Studienmodelle basieren meist auf dem sogenannten CBT (Computer Based Training). Dabei stehen dem Studenten Lernprogramme und Lernsoftware zur Verfügung, die flexibel genutzt werden können. Entsprechend kann der Studierende ohne direkten Kontakt zu einem Lehrer arbeiten. Somit steht hier das Selbststudium im Vordergrund, was zwar viel Freiheit bedeutet, allerdings auch sehr viel Selbstdisziplin erfordert, um zu einem erfolgreichen Ergebnis zu kommen.
Andere Studienmodelle des E-Learnings basieren auf netzbasierten Studienangeboten. Beim sogenannten WBT (Web Based Training) stehen die Lerninhalte online auf einem Webserver zur Verfügung und nicht auf einem Datenträger. So haben die Studenten viele interaktive Möglichkeiten wie Diskussionsforen, Chats, News oder Mail, um mit anderen Studenten oder Dozenten in Verbindung zu treten.
Das passende Studienmodell wählen
Die Wahl des Studienmodells ist abhängig von der persönlichen Situation des Studenten. Während der eine viel Zeit in sein Studium investieren kann, möchte der andere gleichzeitig Geld verdienen. Die Angebote auf dem Studienmarkt bieten jedenfalls für jeden die geeigneten Alternativen.
Siehe auch
kischuni.de-Ratgeber: Hochschulabschlüsse im Überblick
kischuni.de-Ratgeber: Hochschularten im Überblick
kischuni.de-Ratgeber: Zulassungsbeschränkung und Auswahlverfahren
kischuni.de-Ratgeber: Studiengebühren, Finanzierung und Förderung
kischuni.de-Ratgeber: Leben und Wohnen als Student