Studium Architektur

  • Abschluss

  • Studienmodelle

  • Studienfach

  • Studienort

  • Filter zurücksetzen

Studienziele des Architekturstudiums

Das Architekturstudium dient dazu die selbstständige Durchführung von Planungs- und Bauvorhaben zu erlernen.

Neben der Vermittlung wissenschaftlicher, technischer und künstlerischer Voraussetzungen, soll das Studium auch ein Bewusstsein für eine gesellschaftspolitische Verantwortung schaffen. Bauwerke sollen damit nicht nur nach den anerkannten Regeln der Baukunst geplant und gebaut werden, sondern auch im Hinblick auf Umwelt sowie soziale und ökonomische Aspekte. Zentrale Aufgabe ist die Umsetzung der Projekte im Hinblick auf die Beziehungen zwischen Mensch und Gebäude, Gebäude und Umwelt, Städtebau und Landschaft.  

Die Fähigkeit Auftraggeber jederzeit ausführlich zu beraten und ausreichend zu betreuen, soll ebenso im Studium erlernt werden, wie die Lenkung alle Abläufe, die ein Architekt ausführen muss.

Nach dem Studium muss man in der Lage sein, mit allen im Baubereich tätigen Kollegen arbeiten zu können, denn Architekt sein bedeutet immer auch im Team arbeiten. Speziell nach dem Masterstudium, sollen Absolventen auch forschen können, also zu einem übergeordneten, interdisziplinären Blick fähig sein.

Neue Ansätze in der Architektur müssen jederzeit kritisch betrachtet werden können. Mit dem Wissen und dem Vermögen, das im Studium Erlernte auch umzusetzen, sind im späteren Berufsleben auch Führungspositionen möglich.

Zulassungsvoraussetzungen und Bewerbung für das Architekturstudium

Die allgemeine Hochschulreife, die fachgebundene Hochschulreife oder Fachhochschulereife sind je nach Hochschulart grundlegende Voraussetzung für die Bewerbung eines Architekturstudiums. Zudem legen die meisten Hochschulen weitere Zulassungsvorschriften zugrunde. Vorpraktika, z.B. ein Baupraktikum, sind häufig unumgänglich. Der Erwerb von Grundkenntnissen im Bauzeichnen, der Bauorganisation und im Bauberuf in einem Vorpraktikum ist hilfreich, um sich einen Eindruck des Berufs zu verschaffen.

Arbeitsproben in Form einer Mappe, zu einem vorgegebenen Thema oder mit künstlerischen Freiheiten, können ebenso mögliche Eignungsprüfungen sein, wie Klausuren oder Bewerbungsgespräche. Mit diesen Verfahren wollen die Hochschulen die künstlerisch-gestalterische Eignung der zukünftigen Studenten feststellen.  

Nähere Informationen dazu findet man an den Hochschulen. An sie richtet man auch die entsprechenden Bewerbungsunterlagen.

Dauer und Studienablauf des Architekturstudiums

Die Umstellung auf das modularisierte Bachelor- und Mastersystem führte auch im Architekturstudium zu einer Studiendauer, die in der Regelstudienzeit bei 6 Semestern bzw. 4 Semestern liegt. Das auf 6 Semester angelegte Bachelorstudium wird allerdings laut Hochschulzahlen für gewöhnlich nicht in der Regelstudienzeit geschafft.

Es gibt Hochschulen, die das Architekturstudium mit 8 Semestern für den Bachelor anbieten, z.B. die TU München, FH Dortmund oder die Universität Stuttgart. Mit diesem Abschluss hat man dann nach zweijähriger Berufserfahrung den Anspruch auf Eintragung in die Architektenliste eines Bundeslandes. Wer einen 6-semestrigen Bachelorstudiengang abschließt, benötigt dafür noch ein Masterstudium.

Ein Diplom ermöglicht nach der zweijährigen Berufserfahrung ebenso den Eintrag durch die Architektenkammer. Das Diplomstudium ist an den meisten Hochschulen abschafft worden und wird derzeit von den staatlichen Hochschulen nur noch an der TU Dresden und der TU Kaiserslautern angeboten. Das 10 Semester lange Diplomstudium ist in Dresden sogar überarbeitet worden, um es dem modularen System anzugleichen und dem europaweiten Anspruch zu genügen. Da Diplom-Architekten im Ausland gefragt sind, steht zur Diskussion, ob nicht weitere Hochschulen diesem Beispiel folgen werden.

Im Architekturstudium werden durch einen sehr straffen Studienplan alle Grundlagen der Architektur vermittelt. Dazu gehören die gestalterisch-künstlerischen und wissenschaftlich-technischen Aspekten der Architektur. Teil des Studiums ist das Erlernen von Methoden, um Gebäude z.B. wirtschaftlich, funktionell, umweltverträglich oder nach individuellen Gesichtspunkten zu planen.  

Viele Hochschulen sortieren durch den engen Studienplan allerdings auch die Studenten aus, die mit dem Druck und dem Leistungspensum nicht umgehen können. Positiv betrachtet bringt dieses Verfahren zusätzlich die Option einer Umorientierung, mit der man sich u.a. den Bereichen Baudenkmalpflege, Baubetrieb, Baumanagement oder Facilitymanagement widmen kann. Es gibt auch Alternativen zum Architekturstudium, die trotzdem Ähnlichkeiten dazu aufweisen, z.B. Bautechnik, Landschaftsarchitektur, Design / Innenarchitektur.   

Die Kernkompetenzen des Architekturstudiums sind u.a .:

  • Bauabnahme
  • Entwurf
  • Bauleitung
  • Baustatik
  • Kalkulation
  • Baukonstruktion
  • Ausführungsplanung
  • Bau- und Architektenrecht

Das Masterstudium soll herausgebildete Neigungen und Interessen vertiefen und den Studierenden Schwerpunktsetzungen ermöglichen.

Zum erfolgreichen Absolvieren des Architekturstudiums gehören Pflicht- und Wahlpflichtmodule und den in der jeweiligen Studienordnung vorgesehenen Prüfungen. Des Weiteren sind an den meisten Hochschulen Praktika oder ganze Praxissemester verpflichtend. Letztere können manchmal an Partnerhochschulen im In- oder Ausland absolviert werden.   

Abgeschlossen hat man das Bachelorstudium, wenn man alle geforderten Credit Points erreicht hat. Hierbei werden die Punkte aus Anwesenheit, mündlichen Prüfungen, Klausuren, Projekten in Praktika und der Abschlussarbeit zusammengerechnet. Form, Umfang und Voraussetzungen der einzelnen Prüfungen sind der jeweiligen Studienordnung der entsprechenden Hochschule zu entnehmen. Das Masterstudium endet ebenso mit der Erstellung einer Abschlussarbeit, die in einem der Schwerpunktmodule angefertigt werden muss.

Auch im Diplomstudium z.B. an der TU Dresden muss eine Abschlussarbeit in Form einer Diplomarbeit geschrieben werden. Dies erfolgt im 11. Semester zusammen mit einem Kolloquium.

Studieninhalte des Architektursstudiums

Unter Städtebau einschließlich Regionalplanung ist die Lenkung der baulichen und räumlichen Entwicklung im Gemeindebereich zu verstehen, wozu auch Fragen des Verkehrs, der Ver- und Entsorgung, der Bodenordnung sowie des Natur- und Landschaftsschutzes zählen. Städtebauer (Stadtplaner) müssen daher Wechselwirkungen zwischen politischen, sozialen, wirtschaftlichen und technischen Problemen kennen und berücksichtigen. Als Fachleute beraten sie ihre Auftraggeber und legen ihnen verschiedene Lösungsmöglichkeiten vor, z.B. in Form von Flächennutzungs- und Bebauungsplänen, Umbau- oder Sanierungskonzepten. Städtebau wird meistens als Studienschwerpunkt innerhalb der Studiengänge Architektur, Raumplanung, Bauingenieur- und Vermessungswesen oder zusammengefasst mit anderen Disziplinen angeboten. Im Einzelnen bestehen folgende Möglichkeiten: Eigenständiges Studium der Stadtplanung mit dem Schwerpunkt Städtebau, eigenständiges Studium der Raumplanung mit dem Schwerpunkt Städtebau, Vertiefungsstudium im Städtebau im Rahmen des Studiums der Architektur, des Bauingenieurwesens oder des Vermessungswesens.

Zur Vermittlung des Grundwissens in der Architektur gehören an den meisten Hochschulen u.a. folgende Pflichtmodule:

  • Entwerfen und Konstruieren
  • Baukonstruktion
  • Darstellen und Gestalten
  • Tragwerke
  • Computergestütztes Konstruieren CAD
  • Baustoffe
  • Geschichte und Theorie der Architektur
  • Städtebau und Landschaftsarchitektur
  • Baugeschichte
  • Gebäudelehre
  • Bauphysik
  • Bauvertragsrecht
  • Baubetrieb

Zu den Wahlpflichtmodulen gehören bspw.:

  • Klimagerechtes Bauen / Ökologie
  • Energieausweise
  • Nachhaltig Bauen
  • Siedlungsentwicklung
  • Denkmalpflege
  • Technologiewissen
  • Architekturpsychologie
  • Bauprojektmanagement
  • Siedlungsentwicklung

Städtebau/ Stadtplanung kann ein Modul im Architekturstudium sein oder ein eigenständiger Studiengang.   

An vielen Hochschulen findet man Städtebau/ Stadtplanung als Schwerpunktmodul im Masterstudium. Spätestens im Masterstudium bzw. im Hauptstudium für das Diplom, stehen an vielen Hochschulen u.a. folgende Schwerpunktmodule zur Auswahl:

  • Hoch-, Tiefbau
  • Strategien des Entwerfens
  • Baumanagement
  • Denkmalpflege
  • Landschaftsplanung
  • Baukonstruktion
  • Energieoptimiertes Bauen

Hochschulabschluss beim Architekturstudium

Wenn alle geforderten Leistungen wie Praktika und alle bestandenen Leistungen erworben sind, dann erhält man üblicherweise einen Bachelor- bzw. Masterabschluss. Je nach Studiengang und Hochschule handelt es sich um einen Bachelor of Arts (B.A.), Bachelor of Science (B.Sc.) oder Bachelor of Engineering (B.Eng.) sowie Master of Arts (M.A.), Master of Science (M.Sc.) oder Master of Engineering (M.Eng.).

Den im Ausland so gefragten Diplom-Abschluss kann man zur Zeit nur an der Technischen Universität in Dresden und an der Technischen Universität in Kaiserslautern machen.

Berufliche Möglichkeiten nach dem Architekturstudium

Nach dem Studium kann man freiberuflich oder angestellt in einem Architektur- oder Planungsbüro arbeiten. Auch die Bauindustrie (sowohl im Hoch- als auch im Tiefbau), in der  Immobilienwirtschaft und im öffentlichen Dienst (z.B. bei Bauämtern) finden sich Stellenangebote für Architekturabsolventen.

Wer den Titel Architekt tragen will, darf dies nur tun, wenn er in der Architektenliste der Architektenkammer eines Bundeslandes eingetragen ist. Hierfür muss ein Studienabschluss vorliegen und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung werden vorausgesetzt. Die Architektenkammer erkennt den eigentlich berufsqualifizierenden 6 Semester dauernden Bachelorabschluss nicht an. Es muss entweder ein Abschluss eines 8-semestrigen Bachelorstudiums, ein Diplomabschluss oder ein Masterabschluss vorliegen. Auch für Führungspositionen gilt diese interne Vereinbarung.

Regelmäßige Fortbildungen sind weiterhin unabdingbar, um Weiterentwicklungen und neue Gesetzte jederzeit anwenden zu können. Der Eintrag in die Architektenliste wird auch für den Schritt in die Selbstständigkeit benötigt.  

Persönliche Voraussetzungen für das Architekturstudium

Mit hohem Verantwortungsbewusstsein sollte ein Architekt immer an die Arbeit gehen. Kreativität  und räumliches Vorstellungsvermögen sind Grundvoraussetzung, um als Architekt tätig zu sein. Vorpraktika in einem Achitekturbüro und auf dem Bau verschaffen immer einen Einblick in die beiden Aspekte des Berufs.

Während der Schulzeit hat man idealerweise die Fächer Kunst, Mathematik, Physik, Informatik und Englisch belegt. Kunst verschafft Wissen in der Kunstgeschichte, Mathematik hilft bei Berechnungen, Physik ist Grundvoraussetzung für statische Berechnungen, Informatik unterstützt die computerbasierende Arbeit und im Architekturstudium ist die englische Fachliteratur üblich.   

Neben der kreativ-gestaltenden Arbeit, kommen auch theoretisch-abstrakte Fähigkeiten hinzu. Statische Berechnungen und Ermittlung von benötigten Baustoffen sind dabei nur zwei Tätigkeiten, die ein Architekt ständig ausführen muss.

Organisieren und Prüfen ermöglichen einen glatten Arbeitsablauf. In beratender Funktion stehen Architekten den Bauherren jederzeit zur Verfügung, um alle Aspekte des Bauvorhabens zu klären und zu ermöglichen.

Heute sind zwar die meisten Arbeitschritte computergesteuert, aber die Fähigkeit etwas schnell zeichnerisch für einen Kunden zu skizzieren und überhaupt kreativ auf das Papier zu bringen, gehören weiter zum Berufsbild des Architekten.